Suchen im Blog
Bauernpräsident sieht Schweinehaltung im Land bedroht
Veröffentlicht am:
06.05.2023 17:25:55
Kategorie :
News
, Schweine
06.05.2023 - Für einen tierwohlgerechten Umbau der Ställe in Deutschland fordern die Länder mehr Geld. Brandenburgs Bauernpräsident reagiert enttäuscht auf die Beratungen und befürchtet den Niedergang der Schweinehaltung.
Brandenburgs Bauernpräsident Henrik Wendorff sieht nach der Sonder-Agrarministerkonferenz kein Ende der Verunsicherung bei Schweinehaltern. „Es ist nichts rausgekommen, es ist ernüchternd“, sagte Wendorff am Samstag zum Bund-Länder-Treffen. Er befürchtet, dass Schweinehalter in Brandenburg angesichts der Planungsunsicherheiten aufgeben. „Wenn wir noch lange warten, werden wir in Brandenburg keine Schweine mehr haben“, sagte Wendorff.
Die Länder fordern mehr Geld vom Bund für den Umbau der Nutztierhaltung und der Ställe hin zu höheren Standards. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) will eine Neuausrichtung hin zu weniger Tieren pro Stall. Fleischprodukte sollen dann mit einer verbindlichen, staatlichen Tierhaltungskennzeichnung ausgestattet werden. Er sagte am Freitag, die Fördersumme von einer Milliarde Euro sei nur der Auftakt. Es sei wichtig, überhaupt mit dem Umbau der Nutztierhaltung zu beginnen.
Der Deutsche Bauernverband hält vier Milliarden Euro im Jahr für den Umbau für notwendig. Ohnehin herrscht Krisenstimmung bei Schweinehaltern. Die Zahl der gehaltenen Schweine in Brandenburg sank 2022 auf einen Tiefstand. Damit gab es erstmals seit 1990 weniger als 600.000 Schweine in dem Bundesland.
Wendorff sagte, mehr als 75 Prozent der Schweine-Ställe in Brandenburg müssten umgebaut werden. „Wenn ich mehr Platz brauche, kann ich weniger Tiere halten.“ Die Folge seien weniger Umsatz und Einkommen für die Landwirte. Er forderte einfachere Genehmigungsverfahren und warnte davor, dass sich ein Teil der Schweinezucht ins Ausland verlagern werde.
Zudem ist aus seiner Sicht die Frage höherer Emissionen ungeklärt, wenn offene Ställe mit Auslauf entstehen sollen. „Da ist noch viel Sand im Getriebe.“ Der „Zielkonflikt“ mit Blick auf den Klimaschutz müsse gelöst werden. Auch die Bevölkerung werde nicht begeistert sein, wenn sich Schweine, die Gerüche mit sich bringen, teils im Freien aufhielten.
Lesen Sie hier