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ISN-Checkliste ASP
Veröffentlicht am:
23.07.2021 18:57:24
Kategorie :
Allgemein
Bin ich für einen ASP-Krisenfall vorbereitet?
Generell hat jeder Tierhalter ein hohes Interesse daran, seinen eigenen Schweinebestand vor einer Einschleppung und Verbreitung von Krankheitserregern zu schützen. Dies kann nur durch ein entsprechendes Biosicherheitskonzept erzielt werden. Zur Verhinderung von ansteckenden Krankheiten, insbesondere der Schweinepest, haben Schweinehalter u.a. die Vorgaben der Schweinehaltungshygieneverordnung umzusetzen.
Die Maßnahmen erstrecken sich je nach Größe des Betriebes u.a. auf folgende Bereiche:
• Bauliche Voraussetzungen
• Dokumentation
• Personenkontakt
• Reinigung und Desinfektion
• Schutzkleidung
• Tierkontakt
• Tierkörperbeseitigung
Eine Broschüre des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gibt eine grafische Übersicht über die umzusetzenden Maßnahmen. Darüber hinaus hat das BMEL zu diesem Thema ein Poster veröffentlicht. Diese und weitere Informationsmaterialen können auf der Internetseite des BMEL und hier heruntergeladen werden.
Schutz vor Tierseuchen – was Landwirte tun können
1. Biosicherheitsmaßnahmen im Betrieb :
• Direkten und indirekten Kontakt von Haus- und Wildschweinen verhindern
o Einzäunung
o Eintritt nur durch Hygieneschleusen
o Lagerung von Einstreu und Futter gegen Zugang von Wildschweinen sichern
o Keinen Torf aus Osteuropa im Stall einsetzen
o Wechsel des Schuhwerks (eigene Stiefel für jeden Stall)
o Jagdkleidung und -utensilien nie mit in den Stall bringen und nach Gebrauch waschen und desinfizieren
o (Jagd-) Hunde generell nicht mit in den Stall nehmen
o Besondere Vorsicht (doppelter Zaun) bei Freilandhaltung
• Konsequente Schadnagerbekämpfung
• Keine Lebensmittel aus ASP-betroffenen Regionen in Osteuropa mitbringen oder mitbringen lassen
• Keine Verfütterung von Speiseresten und Küchenabfällen an Schweine I
ISN-Checkliste ASP :
Bin ich für einen ASP-Krisenfall vorbereitet?
Bei typischen Krankheitssymptomen (hohes Fieber, rote Flecken der Haut (besonders an Ohren, Bauch und Schwanz), blutiger
Durchfall)/plötzlichen Todesfällen im Bestand sofortige Information des Tierarztes und Ausschlussdiagnostik
• Auch Hobbyhalter zum Problem der Afrikanischen Schweinepest sensibilisieren
• Mitarbeiter und Erntehelfer (besonders aus Osteuropa) über die genannten Punkte informieren (mehrsprachige Hinweisblätter aushändigen)
2. Daten und Dokumente prüfen und bereithalten:
• Dokumentation der Tierbewegungen – Bestandsregister aktualisieren bzw. kontrollieren (Meldungen bei HI-Tier/TAM)
• Lieferbeziehungen klar dokumentieren – Bezug bzw. Verkauf von Tieren incl. VVVO-Nummern und kompletten Betriebsadressen
• Hilfreich können hier auch die Dokumentationen aus dem QS-System sein
• Korrekte Meldungen der Bestände bei der Tierseuchenkasse
• Finanzielle Absicherung im Seuchenfall durch eine Ertragsschadenversicherung prüfen und auf aktuellem Stand halten
3. Hygieneregeln beim Tiertransport:
• Tiertransportfahrzeuge nach jedem Gebrauch sorgfältig reinigen und desinfizieren
• Bei Viehvermarktungsunternehmen bzw. Spediteuren Fahrzeuge auf Sauberkeit kontrollieren bzw. Desinfektionsbuch zeigen lassen
• Zufahrtswege auf dem Betriebsgelände so weit wie möglich in schwarzweiß Bereiche trennen
• Übergabe der Schweine/Ferkel an der Verladerampe
• Nach der Verladung Reinigung der Treibewege und der Verladerampe
4. Tierbestandskontrolle:
• Den eigenen Tierbestand kontinuierlich auf mögliche ASP-Symptome kontrollieren
• Bei typischen Krankheitssymptomen (hohes Fieber, blau-rote Flecken auf der Haut, vermehrtes Liegen) bzw. plötzlichen Todesfällen im Bestand: sofortige Information des Bestandstierarztes und Ausschlussdiagnostik
Dieses Merkblatt der ISN bezieht sich auf die aktuellen gesetzlichen Regelungen zum Zeitpunkt der Erstellung am16.07.21