Suchen im Blog

Anmeldungen aus A, CH, ...

Leider bietet unser Shopsystem keine Eingabe einer anderen PLZ oder der UID Nummer an. Wir bitten Sie höflich, Ihre Seminar-Anmeldung per E-Mail zu senden an shop@ava1.de 
Vielen Dank!

 

Tierärztliche Seminare

Bei unseren Fortbildungen für Tierärzte/-innen vermitteln exzellente Referenten/-innen aktuelles, fundiertes Wissen, das Veterinäre zum kompetenten Partner der Landwirte/-innen macht. Mit praktischen Übungen, Bestandsbesuchen, Fallbesprechungen und Diskussionen bieten diese Seminare die Möglichkeit, praxistaugliches Wissen zu erwerben und dieses künftig gezielt bei der täglichen Arbeit zu nutzen. Unsere Fortbildungen sind in der Regel von der Bundestierärztekammer anerkannt (ATF-Anerkennung gemäß § 10 der ATF-Statuten).

 

Seminare für Tierärzte/-innen und Landwirte/-innen

Regelmäßig veranstaltet die AVA Seminare und Workshops, in denen Landwirte/-innen und Tierärzte/-innen zusammen und voneinander lernen. „Auf gleicher Augenhöhe“ werden hier Themen der Tiergesundheit und Co. intensiv besprochen, um Probleme herauszukristallisieren und zu lösen. Abseits des Tagesgeschäftes bieten wir hier ein Forum für den konstruktiven fachlichen Austausch.

Schockierende Arbeitsbedingungen in Schweizer Bauernbetrieben

Veröffentlicht am: 19.09.2022 15:59:56
Kategorie : Allgemein , News

Mieser Lohn, schäbige, überteuerte Unterkünfte: Ausländische Erntehelfer arbeiten in der Schweiz oft unter miserablen Bedingungen.

18.09.2022 - Sie sind ein unsichtbares, aber wichtiges Glied in der Schweizer Landwirtschaft: die ausländischen Arbeitskräfte, die oft von weit her kommen, um in der Hochsaison auf den Feldern und in den Obstplantagen zu arbeiten. Ihre Arbeitsbedingungen sind zum Teil schockierend.

«Es gibt Chefs, die zahlen 12 Franken pro Stunde, andere 13, 14 oder 15», erzählt ein Arbeiter, der aus Guinea-Bissau ins Wallis gekommen ist, anonym in der Sendung A Bon Entendeur des französischsprachigen Schweizer Radios und Fernsehens (RTS). «Es gibt viele Chefs, die weniger als 14 Franken pro Stunde zahlen.»

Mehrere dieser Arbeiter:innen berichten, dass sie 2500 Franken im Monat verdienen, bei einer Arbeitszeit von rund 50 Stunden pro Woche. «Manchmal müssen sie 14 Stunden am Stück arbeiten, und dann kann es sein, dass sie an einem Regentag ohne Arbeit sind und somit keinen Lohn erhalten», sagt Manuel Leite, ein ehemaliger Gewerkschafter, der sich für diese besonders vulnerable Bevölkerungsgruppe einsetzt.

«Im Allgemeinen sind unsere Arbeitsbedingungen in der Schweiz viel besser als das, was man hört», entgegnet hingegen Jimmy Mariéthoz, Direktor des Schweizer Obstverbands.

Der Schweizerische Bauernverband empfiehlt für diese Kategorie von Arbeiter:innen einen Monatslohn von 3320 Franken. Mariéthoz meint daher: «Die Arbeitsbedingungen sind relativ gut, vor allem was die Löhne angeht, verglichen mit dem, was sie für die gleiche Arbeit in ihrem Land verdienen würden.»

Laut Mariéthoz gibt es keine Rechtfertigung für diejenigen, die diese Mindestlöhne nicht zahlen können.

Große Unterschiede zwischen den Kantonen
Der Stundenlohn von Arbeiter:innen in der Landwirtschaft variiert stark von einem Kanton zum anderen. Im Wallis legt der Normalarbeitsvertrag den Lohn pro Arbeitsstunde für ungelernte und unerfahrene Arbeitskräfte auf 13,90 Franken brutto fest. Wenn beide Parteien damit einverstanden sind, ist es jedoch legal, die Arbeit niedriger zu entlöhnen.
In der Westschweiz ist der Stundensatz in Genf mit 17,10 Franken pro Stunde am höchsten. Dieses Niveau liegt jedoch weit unter dem Mindestlohn, der in diesem Kanton für alle anderen Branchen gilt und 23,27 Franken pro Stunde beträgt.

Prekäre Wohnsituation

Zu den niedrigen Löhnen kommt hinzu, dass die ausländischen Arbeitskräfte oft in schäbigen und teuren Unterkünften hausen müssen. Der Arbeiter Aurélien Rolaz erzählt, dass er in Gilly, oberhalb von Rolle (VD), 330 Franken pro Monat für ein Bett in einem Zimmer mit vier weiteren Betten und einer Gemeinschaftsküche bezahlt. Der Winzer, für den er arbeitet, findet hingegen, dass seine Arbeitskräfte gut untergebracht sind.

In der Tat ist die Situation in vielen Fällen noch schlimmer. «Ich zahle 400 Franken für ein Baustellenbett in einem Zimmer, das ich mit einem anderen teile», erzählt ein Saisonarbeiter, der im Wallis tätig ist.

«Auch die Wohnsituation ist prekär», bestätigt Manuel Leite. Jeder bezahle praktisch den Preis für das ganze Zimmer, auch wenn mehrere Personen darin lebten. «Der Vermieter kassiert also drei- bis viermal mehr Miete, als er sollte.»

Grosse Detailhändler tragen Mitverantwortung

Konfrontiert mit den Vorwürfen, weist der Walliser Staatsrat Christophe Darbellay die Verantwortung den grossen Einzelhandelsketten zu. Diese würden die Preise zu stark drücken. «Es ist klar, dass uns das als Menschen und vor allem als Konsumierende beschäftigen muss», so der Vorsteher des Wirtschaftsdepartements.

Es gebe eine starke Konkurrenz durch niedrige Preise im Ausland. «Dazu kommt, dass die Grossverteiler bei Früchten und Gemüse praktisch zwei Drittel der Marge selbst einstreichen.» Dafür, dass sie lediglich die Waren für den Verkauf in eine Auslage stellten, sei das sehr gut bezahlt.

Lesen Sie hier ....

Teilen diesen Inhalt