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TIERWOHL
Veröffentlicht am:
04.05.2023 18:14:50
Kategorie :
News
, Schweine
04.05.2023 - Umbau Nutztierhaltung schafft keinen Anreiz aus Öko umzustellen
Das Bundesprogramm "Umbau der Nutztierhaltung" schafft nach Ansicht von Ökoverbänden zu wenig Anreize, auf Bio umzustellen.
Die mit dem Bundesprogramm in Aussicht gestellten Mittel decken die Mehrkosten der Biohaltung nach Berechnungen von Bioland nicht ab.
Morgen findet in Berlin die Sonder-Agrarministerkonferenz mit Schwerpunkt „Umbau der Nutztierhaltung“ statt. Das Bundesprogramm soll Investitionen in artgerechte Stallsysteme und einen Großteil der laufenden Mehrkosten gegenüber dem gesetzlichen Standard im Bereich der Schweinehaltung fördern. Die aktuellen Planungen sehen Bioland und Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) kritisch. Sie fordern Verbesserungen. Konkret geht es dabei um die Streichung eines Förderdeckels für Bio-Schweinehalter.
Maximale Zuwendung von 37,5 € pro Mastschwein
Bei der Unterstützung der laufenden Mehrkosten plant das Agrarressort ein differenziertes Vorgehen nach der Höhe der Tierzahl. Über Tierprämien sollen 80 Prozent der Mehrkosten gegenüber dem gesetzlichen Mindeststandard übernommen werden, wenn die Zahl der jährlich verkauften Mastschweine oder Ferkel 1.500 nicht übersteigt. Auf 70 Prozent sinkt der Fördersatz bei einer Menge von bis zu 6.000 Mastschweinen oder Ferkeln. Für Sauen sollen die entsprechenden Fördergrenzen bei 50 und 200 Tieren/Jahr liegen.
Für die förderfähigen Haltungsverfahren “Frischluftstall”, “Auslauf/Weide” und “Bio” ist eine Deckelung vorgesehen. So soll die Zuwendung je Tier und Jahr 750 Euro, multipliziert mit einem Faktor von 0,05 für Mastschweine 0,03 für Ferkel und 0,5 für Sauen nicht überschreiten. Für ein Mastschwein ergäbe sich eine maximale Zuwendung von 37,5 Euro. Somit würden die laufenden Mehrkosten bei einem Fördersatz von 80 Prozent bei knapp 47 Euro gedeckelt.
Mehrkosten unzureichend berücksichtigt
Nach Berechnungen von Bioland deckt dieser Betrag die Mehrkosten in der Bio-Schweinmast gerade einmal zu rund 30 Prozent ab, da die hohen Futter- und Arbeitskosten nur unzureichend berücksichtigt würden. „Damit wird kein Anreiz für die Umstellung auf Bio-Schweinehaltung und ein hohes Tierwohlniveau gesetzt“, sagt Gerald Wehde, Leiter Agrarpolitik bei Bioland. Der Verband fordert daher, die Deckelung für die ökologische Schweinhaltung aus der Richtlinie ersatzlos zu streichen.