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NEWS
von der AVA und aus der Branche
Wie lassen sich Missstände in Ställen vermeiden? Die Antwort ist einfach: gar nicht
Mehr Kontrolleure könnten die Zahl der Missstände auf Bauernhöfen vielleicht ein wenig senken. Aber komplett vermeiden? Keine Chance.
Ob es Tieren gut geht, prüfen Veterinärämter, wenn sie dazu einen Anlass haben. Pauschal auf jeden Hof fahren sie nicht.
Wie lassen sich Missstände in Ställen vermeiden? Die Antwort ist einfach: leider gar nicht. Dennoch muss die Frage immer wieder gestellt werden. Nur so kann es gelingen, Ideen zu entwickeln, wie die Zahl solcher Fälle zumindest reduziert werden kann. Auch wenn es schwierig ist.
„Mehr Überwachung per Kamera“ ist oft zu hören. Aber das funktioniert nicht. Welche Höfe sollen denn überwacht werden? Alle? Das wäre ein rechtlich nicht zulässiger Eingriff in Betriebe und Privatsphäre. Und wer sollte die Aufnahmen auch auswerten? Das wichtigste Argument aber: Die Masse der Landwirte macht ihre Arbeit engagiert und tiergerecht. Sie darf nicht unter Generalverdacht gestellt werden.
Mehr Kontrollen werden ebenfalls regelmäßig gefordert.
Auch von Politikern. Immerhin: Dadurch könnten zumindest mehr Fälle aufgedeckt werden, in denen es um Vernachlässigung von Tieren geht. Unterernährung, mangelnde medizinische Versorgung, fehlende Stallhygiene sind für Fachleute gut zu erkennen. Von Veterinärämtern ist das bisher aber nicht zu leisten. Das Beispiel Oberallgäu zeigt: Sieben Vollzeitstellen sind für 2300 Rinder-Betriebe zuständig. Höfe mit anderen Tieren sind hier noch nicht berücksichtigt. Wer mehr Kontrollen fordert, muss dafür sorgen, dass es erheblich mehr Personal gibt.
Doch selbst dann wären Missstände nicht auszuschließen. Etwa Tierquälerei. Dagegen wird vermutlich in den wenigsten Fällen etwas unternommen werden können, weil niemand ein Rind traktiert, während der Kontrolleur im Stall ist. Solche Misshandlungen sind auf den - streng betrachtet illegalen - Videos zu sehen, die die Organisation Soko Tierschutz im März an die Behörden weitergeleitet hat. Sie sollen nach Angaben der Tierrechtsaktivisten von einem Milchviehbetrieb im Unterallgäu stammen, heimlich aufgenommen. Die Szenen sind grausam… .
Das Hobbyhuhn: Therapie und Prophylaxe von Atemwegserkrankungen
Welche Arzneimittel für Hühner bei Erkrankungen der Atemwege zugelassen und bewährt sind und welche prophylaktischen Maßnahmen ergriffen werden können.
Bei der tierärztlichen Behandlung von Hühnern sind die Verordnung (EU) 2019/6 (EU TAM-VO1), das Tierarzneimittelgesetz (TAMG2) sowie die Tierärztliche Hausapothekenverordnung (TÄHAV3) zu beachten. Obwohl in der Hobbyhaltung nicht alle Tiere diesen Zweck erfüllen sollen, gelten Hühner unabhängig vom Nutzungszweck rechtlich gesehen als lebensmittelliefernde Tiere (LMT).
Wichtig: Jedes Huhn gilt rechtlich als lebensmittellieferndes Tier, auch wenn es als Liebhabertier gehalten wird und seine Eier nicht verzehrt werden!
Grundsätzlich dürfen Hühner somit nur mit nach VO (EU) 37/20104 zugelassenen Wirkstoffen behandelt werden. Stoffe, die gemäß Tabelle 2 der VO (EU) Nr. 37/20104 als verbotene Stoffe gelten oder in der Verordnung nicht aufgelistet sind, dürfen lebensmittelliefernden Tieren nicht verabreicht werden (z. B. Nitroimidazole wie Metronidazol!).
Umwidmung möglich
Soweit verfügbar, sind Medikamente zu verwenden, die für Hühner und das entsprechende Anwendungsgebiet in Deutschland zugelassen sind („Zulassungsprimat“). Die Anwendung muss hier in Übereinstimmung mit den Zulassungsbedingungen erfolgen. Die Auswahl an Präparaten für Hühner ist allerdings sehr eingeschränkt. Ein Großteil ist zudem nicht für Eier legende Hühner (Legehennen), sondern nur für Junghühner oder Broiler zugelassen (z. B. Enrofloxacin)…. .
Fazit: Hühner sind besondere Patienten und unterliegen zahlreichen gesetzlichen Verordnungen für Haltung und Therapie. Im Falle von Atemwegserkrankungen müssen sich Tierärzt*innen nach erfolgter Diagnostik oftmals an enge Vorgaben für den Einsatz von Medikamenten halten. Umso wichtiger werden in diesem Zusammenhang die Bausteine der Gesundheitsprophylaxe in Form von Hygiene und Impfungen, über die es die Halter*innen zu beraten gilt.... .
Der Import von Fleisch und Milchprodukten aus der Europäischen Union wurde in Großbritannien verboten, berichtet The Guardian
Der Import von Fleisch und Milchprodukten aus der Europäischen Union wurde in Großbritannien verboten, berichtet The Guardian.
Die Einschränkungen betreffen auch Fleisch von Rindern, Schafen, Ziegen und Schweinen. Die ergriffenen Maßnahmen gelten nicht für Nordirland, Jersey, Guernsey und die Isle of Man, so die Zeitung.
Wie die Zeitung schreibt, können Touristen, die nach Großbritannien reisen, nun keine verbotenen Produkte mehr einführen, einschließlich Sandwiches, die nicht importierte Waren enthalten könnten. Im Falle einer Entdeckung von "verbotenen" Produkten werden diese von den Zollbeamten beschlagnahmt und vernichtet, und die Person kann mit einer Geldstrafe von bis zu 5.000 Pfund rechnen.
Der Grund für die eingeführten Einschränkungen ist die in Europa verbreitete Maul- und Klauenseuche. Die Krankheit stellt keine direkte Bedrohung für Menschen dar, kann jedoch erheblichen Schaden an Rindern anrichten. In Großbritannien wurden keine Fälle von Maul- und Klauenseuche registriert.
"Es wurden bereits zuverlässige Notfallpläne entwickelt, um das Risiko der Ausbreitung dieser Krankheit zu bewältigen und die Landwirte sowie die Lebensmittelsicherheit in Großbritannien zu schützen. Diese Maßnahme zur biologischen Sicherheit in Kombination mit allen anderen, die wir umgesetzt haben, ist entscheidend, um das Risiko der Ausbreitung der Maul- und Klauenseuche zu begrenzen", sagte The Guardian der stellvertretende Chief Veterinary Officer von Großbritannien für internationale und Handelsangelegenheiten, Jorge Martin-Almagro.
Agrar-Direktzahlungen gehören abgeschafft
AGRA Europe hat Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Politik und Verbänden um Antworten auf die Frage gebeten, was die neue Bundesregierung aus ihrer Sicht in der Agrar- und Ernährungspolitik anpacken sollte.
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Blauzungenkrankheit drückt auf Milchpreis
Die Blauzungenkrankheit (BT) hat sich im vergangenen Jahr in Deutschland auch auf die Milchproduktion ausgewirkt. Das zeigt die Versorgungsbilanz Milch, die am Donnerstag (10.4.) vom Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) vorgelegt wurde.
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MKS setzt Exporte unter Druck
Obwohl es in Österreich aktuell noch keinen einzigen Fall der Maul- und Klauenseuche (MKS) gegeben hat, spürt das Alpenland immer deutlicher die Auswirkung der in den Nachbarländern Slowakei und Ungarn ausgebrochenen Tierkrankheit.
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Rindfleischpreise explodieren - Proteste in Bolivien
Hunderte Metzger haben in Bolivien mit Körperteilen von Tieren wie Schweineohren gegen den Anstieg der Rindfleischpreise protestiert.
Demonstranten warfen in der Stadt La Paz Kuhhörner auf Polizisten, die ein Regierungsgebäude bewachten, wie auf Bildern zu sehen war. Zu dem ungewöhnlichen Protest hatte der Nationale Verband der bolivianischen Fleischarbeiter (Contracabol) aufgerufen, um die Regierung zu Maßnahmen zur Regulierung der Rindfleischpreise zu bewegen.
Rindfleisch spielt eine bedeutende Rolle in der Landwirtschaft des Landes. In den letzten Wochen hat sich der Rindfleischpreis deutlich erhöht - unter anderem aufgrund wirtschaftlicher Faktoren. Ein Mangel an Devisenreserven hat zu Importengpässen geführt, wodurch die Produktionskosten für Landwirte gestiegen sind. Die Gewerkschaft beklagt auch, dass ein Teil der Rindfleischproduktion exportiert wird. Dadurch werde das Angebot auf dem heimischen Markt verknappt, was die Preise weiter steigen lässt.
Die Regierung hatte eine Sitzung einberufen, um eine Lösung für den Anstieg des Rindfleischpreises zu finden. Doch Gewerkschaftsvertreter nahmen daran nicht teil, da sie ein Gespräch mit Präsident Luis Arce fordern. Andernfalls werde der Streik, der am Donnerstag stattfand, aufrechterhalten.
Bolivien zählt zu den ärmsten und strukturschwächsten Ländern Südamerikas. Es kommt immer wieder zu sozialen Protesten, die hauptsächlich von der schlechten Wirtschaftslage und politischen Spannungen getrieben werden.
Sachsens Umweltminister hält Bestandsregulierung bei Wölfen für unerlässlich
Sachsens Umweltminister Georg-Ludwig von Breitenbuch (CDU) sieht dringenden Handlungsbedarf beim Thema Wolf und hält ein Bestandsmanagement für unabdingbar.
«Es geht nicht mehr um den Abschuss einzelner Wölfe, die sich problematisch verhalten. Es geht um die Regulierung des Bestandes», sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Sachsen unterstützt eine entsprechende Initiative von Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Darin wird der Bund unter anderem aufgefordert, sich auf europäischer Ebene für eine zeitnahe Rechtsänderung beim Schutzstatus des Wolfes einzusetzen.
Minister: Wir müssen dringend ins Handeln kommen
Von Breitenbuch begrüßt den am Freitag erfolgten Beschluss dieser Initiative. «Wir müssen bundesweit dringend ins Handeln kommen. Mit dem neuen Koalitionsvertrag in Berlin und dem heutigen Beschluss im Bundesrat zeigen wir eines: Bund und Länder sind sich bei dem Thema einig. Das stimmt mich zuversichtlich, dass wir schnell die nötigen Rechtsänderungen angehen können.»
Im sächsischen Koalitionsvertrag von CDU und SPD heißt es dazu: «Mittlerweile leben so viele Wölfe in Sachsen, dass ein Bestandsmanagement zur Begrenzung der Zahl der Wölfe notwendig ist. Wir schaffen dafür die notwendigen rechtlichen Voraussetzungen. Wir setzen uns dafür ein, dass der Schutzstatus abgesenkt wird.» Eine konkrete Zahl zur Regulierung wird nicht genannt. Entscheidet seien nach Ansicht von Breitenbuchs stattdessen «rechtssichere und pragmatische Verfahren zur Entnahme von Wölfen».
Sachsen hat aktuell 37 Wolfsrudel
In Sachsen leben aktuell 37 Wolfsrudel. Dazu kommen noch sechs Wolfspaare. Hinter Brandenburg und Niedersachsen hat Sachsen die größte Population. Nach Angaben der Fachstelle Wolf im Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie fielen im vergangenen Jahr 877 Nutztiere im Freistaat Wölfen zum Opfer. 637 wurden getötet, 135 verletzt, 105 gelten als vermisst. Insgesamt wurden den Behörden 281 Schadensfälle gemeldet, in 227 Fällen gilt der Wolf hinreichend sicher als Ursache. In den ersten drei Monaten dieses Jahres waren es mindestens 29 Schadensfälle, 112 Tiere starben.
Gerichte kassieren Abschussgenehmigungen wieder
«Im Augenblick ist der Schutzstatus noch so hoch ist, dass Gerichte Abschussgenehmigungen wieder kassieren, auch wenn sie von Fachbehörden unterstützt werden», stellte von Breitenbuch klar. Im jüngsten Fall in Sachsen hätten aber keine sächsischen Naturschutzverbände geklagt, sondern einer aus Niedersachsen. Damit schade man auch dem Verständnis für Artenschutz in der Bevölkerung. Sachsen sei ein dicht besiedeltes Gebiet. Da müsse man auch die Interessen der Weidetierhalter und der Bevölkerung insgesamt im Blick behalten und nicht immer einseitig pro Wolf entscheiden.
Von Breitenbuch will den Umgang mit Wölfen im Mai auch auf der Umweltministerkonferenz ansprechen. Damit werde ein grundsätzliches Thema der gesamten Umweltpolitik berührt. «Wenn Menschen nur noch mit Verachtung auf eine einseitige Umweltpolitik schauen, ist das Pendel zu weit ausgeschlagen und wir müssen wieder zu einer vernünftigen Mitte kommen. Das sehe ich als meine Aufgabe an. Wir brauchen Akzeptanz und wieder Vertrauen. Die Leute dürfen nicht den Eindruck haben, einer Umweltpolitik ausgeliefert zu sein.»
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Schnitzel-Alarm: Regierung verbietet Bauern Schweinehaltung
Panik bei den Schweinebauern - der Großteil der Ställe wird ab 1. Juni illegal.
Die Uhr tickt. Ab 1. Juni droht das Aus für viele österreichische Schweinebauern - denn die meisten Schweine werden in ihren Ställen immer noch auf Vollspaltenböden gehalten. Genau diese sind mit Sommerbeginn illegal.
Denn das Vollspalten-Verbot wird nach aktuellem Stand ohne Gnadenfrist in Kraft treten – und damit Tausende Ställe schon in sechs Wochen illegal machen!
70 Prozent der österreichischen Schweine
70 Prozent der österreichischen Schweine werden auf Vollspaltenböden gehalten. "Diese Haltung widerspricht eigentlich unserem Tierschutzgesetz", sagt Veronika Weissenböck, die Kampangenleiterin von "Vier Pfoten". Schon seit 2023 dürfen keine neuen Ställe mit Vollspalten gebaut werden. Beim Großteil der alten Ställe ist das aber noch der Standard.
Olga Voglauer, Landwirtschaftssprecherin der Grünen zu MKS: Ausbruch verhindern muss höchste Priorität bleiben, Lockerung kommt zur falschen Zeit
Wer Einfuhrverbote ausgerechnet jetzt vorschnell lockert, riskiert die Zukunft von Bäuerinnen und Bauern
„Unser wichtigstes Ziel muss bleiben, einen Ausbruch der Maul- und Klauenseuche in Österreich zu verhindern. Die mitgebrachte Salami vom Oster-Ausflug in Ungarn darf nicht wichtiger sein als die Zukunft der Bäuerinnen und Bauern im Osten Österreichs und das Wohl unserer Tiere“, übt Olga Voglauer, Landwirtschaftssprecherin der Grünen, Kritik an der geplanten Lockerung der Einfuhrverbote an den Grenzen zu Ungarn und der Slowakei.
Durch eine neue Verordnung von Gesundheitsministerin Korinna Schumann, die bereits am Montag in Kraft treten soll, würde das Einfuhrverbot nur noch für Tiere und tierische Produkte aus direkt von der Maul- und Klauenseuche betroffenen Gebieten in Ungarn und der Slowakei gelten.
„Wie soll das zu kontrollieren sein – noch dazu zur Hauptreisezeit im dichten Osterverkehr?“, gibt Voglauer zu bedenken und appelliert: „Wir konnten die Einschleppung dieser gefährlichen Seuche nach Österreich bis jetzt verhindern, weil wir uns alle gemeinsam an klare und einfache Regeln gehalten haben. Bleiben wir gerade in dieser kritischen Phase dabei und schützen wir weiter unsere Tiere, alle Tierhalter:innen und unsere landwirtschaftliche Produktion.“… .