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NEWS
von der AVA und aus der Branche
Landrat Dr. Mischak: Landwirtschaft ist nicht das Problem, sondern die Lösung
Ortslandwirteversammlung blickt auf ereignisreiches Jahr zurück / Referat zum Thema „Insektenprotein aus Bauernhand“
Im Vogelsbergkreis wurde ein Konzept vorgestellt, Insektenprotein aus lokaler Landwirtschaft zu produzieren, um die Abhängigkeit von tierischem Protein zu reduzieren. Landrat Dr. Mischak betont, dass die Landwirtschaft Lösung und nicht das Problem sei, und plädiert für weniger Bürokratie und mehr Unterstützung für Landwirte.
Vogelsbergkreis, 01.04.2025 (lifePR) - Mästen Vogelsberger Landwirte neben Schweinen und Rindern in Zukunft auch Maden? Andreas Köck und Oliver Klein, Gründer des Unternehmens Entosolutions GmbH in Gießen, jedenfalls können sich vorstellen, aus dem Vogelsbergkreis eine Modellregion zu machen, in der Insektenprotein aus Bauernhand kommt. In einem gut einstündigen Vortrag stellten die beiden Unternehmensvertreter ihre Visionen in der jüngsten Ortslandewirteversammlung in der Turnhalle in Frischborn vor – mit dem Ziel, „einige Landwirte zu finden“, die bei diesem Projekt, das von der Justus-Liebig-Universität in Gießen und dem Frauenhofer-Institut mitgetragen wird, einsteigen.
„Es war ein ereignisreiches Jahr“, mit diesem Satz hatte Kreislandwirt Andreas Kornmann die Ortslandwirte schon im vergangenen Jahr begrüßt. Er wählt ihn nun erneut, schließlich war es das, ein ereignisreiches Jahr für die Landwirtschaft, die Politik in Deutschland, der EU, weltweit. „Letztes Jahr haben wir demonstriert gegen die Politik der Ampel“, sagt Kornmann und erinnert an das Ampel-Aus im November und die Neuwahl, bei der ein Politikwechsel gewählt worden sei. „Wir wollen den auch spüren“, fordert Kornmann, „wir wollen weg von überbordender Bürokratie hin zu einer vernünftigen Wirtschaftspolitik mit Maß und Ziel.“
„Wir bekennen uns klar zur Tierhaltung“, formuliert Michael Ruhl einen der Schwerpunkte der Landesregierung. Die Tierhaltung sei deutlich zurückgegangen, „ich sage, tiefer darf es nicht mehr gehen“. Zudem sollten nach Vorstellung der Landesregierung regionale Schlachtstätten, dort, wo es möglich und machbar sei, erhalten bleiben. Ruhl wies zudem auf das vom Land geförderte Projekt Ökomodellregion hin. Ziel sei es, regionale Wertschöpfungsketten zu unterstützen. „Trendwende Wolf“ lautete das nächste Stichwort. Mit der Aufnahme des Wolfes ins hessische Jagdrecht sei sehr viel Druck auf die Bundesregierung ausgeübt worden. Abschließend kündigt Ruhl an, dass die Landesregierung künftig 85 Prozent der Kosten beim Herdenschutz übernehme, zudem sei kein Gentest mehr erforderlich bei einem Wolfsriss…. .
Baden-Baden: Agrarministerkonferenz 2025
Minister Peter Hauk MdL: "Wir müssen in der Landwirtschaftspolitik zu einer Kultur des Ermöglichens kommen und den Bauern wieder mehr zutrauen und ihnen und ihrer Arbeit vertrauen. Die gute fachliche Praxis muss die Leitschnur sein
Unter dem Vorsitz des baden-württembergischen Ministers für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk MdL, haben sich die Agrarministerinnen und -minister sowie Agrarsenatorinnen und –senatoren der Länder und des Bundes in den vergangen zwei Tagen zur Agrarministerkonferenz (AMK) in Baden-Baden getroffen. Bund und Länder bekräftigten einen weiteren Bürokratieabbau in der Land- und Forstwirtschaft. Weiter berieten die Ministerinnen und Minister der Agrarressorts über aktuelle agrarpolitische Themen, wie beispielsweise die Weiterentwicklung und Umsetzung der EU-Agrarpolitik, Nationale Rahmenbedingungen der Agrarwirtschaft sowie die Nachhaltigkeit in der Agrar- und Ernährungswirtschaft.
Die Tagung überschatteten die Ereignisse um den Präsidenten des Bayerischen Bauernverbands und Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes, Günther Felßner. Die Agrarministerkonferenz verurteilt die jüngsten Angriffe auf Günther Felßner aufs Schärfste. Es ist inakzeptabel und widerspricht den Grundsätzen einer demokratischen Gesellschaft. „Wer versucht, politisch engagierte Personen durch Einschüchterung und Gewalt aus dem öffentlichen Diskurs zu drängen, untergräbt die Prinzipien unseres Rechtsstaats. Bedrohungen sowie Aufrufe zur Gewalt haben in der Demokratie keinen Platz“, betonte der Vorsitzende der Agrarministerkonferenz, Minister Hauk.
„Wir müssen den Landwirten neben der Planungssicherheit vor allem wieder Luft geben, das zu machen, was sie am besten können. Die Zeiten, wo Bäuerinnen und Bauern mehr im Büro als im Stall und auf dem Feld sind, müssen ein Ende haben. Dazu gehört auch, dass wir den Bauern wieder mehr zutrauen und ihnen und ihrer Arbeit vertrauen. Die gute fachliche Praxis muss die Leitschnur sein“, betonte Hauk.
Ein Schwerpunkt der Agrarministerkonferenz 2025 war die Anpassung der aktuellen sowie die Ausrichtung der neuen Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) nach 2027 unter Einbezug der EU-Vision. In der zweiten Jahreshälfte soll für die Grundstrukturen der GAP nach 2027 eine Gemeinsamkeit der Länder hergestellt werden.
„Die Bewirtschaftung von Flächen und die Erzeugung von Nahrungsmitteln und biogenen Rohstoffen sowie die Erhaltung der Kulturlandschaft sind öffentliche Leistungen, die bezahlt werden müssen. Daher brauchen wir auch in Zukunft eine Basisprämie bzw. Direktzahlungen, damit unsere Landwirte im Wettbewerb mit anderen Weltregionen mithalten können. Die Förderung von Umweltleistungen komplett in die Zweite Säule zu verlagern ist in diesem Zusammenhang zu begrüßen, denn die bisherige Erfahrung mit den Öko-Regelungen zeigen eins: Einheitliche Vorgaben über das gesamte Bundesgebiet hinweg werden den unterschiedlichen Anforderungen in den Regionen und den abweichenden agrarstrukturellen Voraussetzungen nicht gerecht“, betonte Minister Hauk.
Das Düngerecht soll verursachergerecht ausgestaltet werden. Daher muss die Stoffstrombilanz ersatzlos gestrichen werden. „Die Länder sind sich einig darüber, dass wir eine Monitoringverordnung brauchen, also eine Verordnung über das Beobachten der Grundwasserkörper. Das ist das, was die Europäische Kommission von uns erwartet. Die Umwandlung der Stoffstrombilanz in eine Nährstoffbilanz lehne ich strikt ab, um auch im Sinne des Bürokratieabbaus voranzukommen“, sagte Minister Hauk.
Bei der Weidetierhaltung wird der Bund gebeten, einen Prüfauftrag für die Ökoregelung 4 zu veranlassen, um die Situation für die Weidetierhalter zu verbessern.
„Wir müssen rechtliche Hürden für unsere Winzer abbauen. Beispielsweise muss der Einsatz von Drohnen im Weinbau und auf anderen landwirtschaftlichen Flächen erleichtert werden. Damit können nicht nur Auflagen abgebaut, sondern auch die Reduzierung von Pflanzenschutzmittel durch gezieltes Ausbringen mittels Drohnen weiter vorangebracht werden. Wir brauchen eine gute Ausformulierung bei der GAP mit Anreizsystemen und weniger Verpflichtungen. Zudem benötigen unsere Landwirte Planungssicherheit. Deshalb brauchen wir beim Mindestlohn dringend eine Differenzierung, wenn wir auch in Zukunft noch Sonderkulturen bei uns im Land halten wollen.
USA erwägen bewusste Ausbreitung der Vogelgrippe
In den USA grassiert die Vogelgrippe und die Keulung zahlreicher Legehennenbestände führt inzwischen zu Eierknappheit. H5N1-Infektionen bei Milchkühen und Katzen und ein erster Todesfall beim Menschen schüren die Sorge vor einer neuen Pandemie.
Nun sorgen Aussagen des US-Gesundheitsministers für weltweites Entsetzen. Seit es im Frühjahr 2024 in den USA zu einer Übertragung des H5N1-Virus auf Milchkühe kam und sich das Virus auch in den Milchviehbeständen weiter verbreitete, beobachten Wissenschaftler die Entwicklung mit Sorge. Inzwischen wurden auch Infektionen bei Katzen nachgewiesen und Anfang dieses Jahres kam zu einem ersten Todesfall durch die neue H5N1-Variante beim Menschen. Immer wieder weisen Forschende darauf hin, dass das Virus ein Kandidat für eine neue Pandemie sein könnte, wenn es die Fähigkeit entwickeln sollte, sich von Mensch zu Mensch weiterzuverbreiten – und dass man die Situation daher genau im Blick behalten müsse…. .
Seit Jahresbeginn: Ungewöhnlich viele Mpox-Fälle in Berlin gemeldet: 43 Fälle registriert
Die Krankheit Mpox wird vor allem beim Sex übertragen und kann zu einem sehr schmerzhaften Hautausschlag führen. In Berlin sind nun die Fallzahlen sprunghaft angestiegen. Betroffen sind bislang ausschließlich Männer.
Seit Jahresbeginn haben sich in Berlin mehr als viermal so viele Menschen mit Mpox infiziert wie in den zwei Jahren zuvor. Bis zum 23. März wurden dem Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) 43 Fälle gemeldet, wie es im aktuellen epidemiologischen Wochenbericht heißt. Zum Vergleich: 2024 waren es im selben Zeitraum nur 9 Fälle, 2023 nur 10 Fälle. Mpox wurde früher Affenpocken genannt.
Allein in der Woche vom 17. bis zum 23. März 2025 wurden 10 Fälle registriert. Das sei bisher die höchste wöchentliche Fallzahl seit 2022, so das Lageso. Betroffen seien ausschließlich Männer, die im Durchschnitt 34 Jahre alt seien. In 36 der bisher 2025 bekanntgewordenen Fälle liegen Informationen zum Impfstatus vor. Die Hälfte davon sei mindestens einmal gegen Mpox geimpft... .
mRNA-Coronaimpfung trainiert das „Langzeitgedächtnis“ des Immunsystems
Erkenntnisse haben weitreichende Implikationen für die Entwicklung zukünftiger Impfstrategie
Die neuartigen mRNA-Impfstoffe gegen Covid-19 rufen nicht nur klassische Immunantworten des adaptiven Immunsystems wie zum Beispiel die Antikörperproduktion hervor, sondern führen auch zu langanhaltenden epigenetischen Veränderungen in Abwehrzellen des angeborenen Immunsystems. Das ist das Ergebnis einer Impfstudie von Forschenden der Universität zu Köln und der Uniklinik Köln. Die Studie, die von Professor Dr. Dr. med. Jan Rybniker, Leiter des Schwerpunkts für Klinische Infektiologie und Arbeitsgruppenleiter am Zentrum für Molekulare Medizin Köln (Center for Molecular Medicine Cologne – CMMC), und Dr. Robert Hänsel-Hertsch, Arbeitsgruppenleiter am CMMC, geleitet wurde, ist unter dem Titel „Persistent epigenetic memory of SARS-CoV-2 mRNA vaccination in monocyte-derived macrophages”, im Fachjournal Molecular Systems Biology erschienen.
Das Immunsystem besteht aus einer angeborenen und einer erworbenen (adaptiven) Abwehr. Das angeborene Immunsystem bietet einen unspezifischen Schutz vor Krankheitserregern. Es muss schnell reagieren können. Das adaptive Immunsystem passt sich neuen oder veränderten Erregern an. Beide Teile arbeiten eng zusammen. Die in der aktuellen Studie beobachteten Veränderungen am angeborenen Immunsystem kommen dem Forschungsteam zufolge durch epigenetische Markierungen des Erbguts zustande. Epigenetisch bedeutet, dass Histone - Proteine, auf die die DNA wie auf einer Kabeltrommel aufgerollt ist -reversibel acetyliert werden. Die Acetylierung ist eine chemische Veränderung, die wie ein Stecker auf die Kabeltrommel gesetzt und wieder entfernt werden kann. Dies führt zu Veränderungen der Genaktivität, ohne eine Änderung der DNA-Sequenz selbst zu verursachen. Die Veränderungen aufgrund der mRNA-Impfung könnte dazu führen, dass der menschliche Körper auf künftige Infektionen schneller und breiter reagieren kann. „Die Daten zeigen, dass mRNA-Impfstoffe eine epigenetische ‚Schulung‘ des angeborenen Immunsystems fördern, was eine verstärkte Immunantwort zu Folge hat“, so Erstautor Dr. Alexander Simonis. Diese epigenetischen Veränderungen können die Grundlage für eine anhaltende und wirksame Immunität bieten, die über den bereits gut erforschten Schutz durch Mechanismen des sogenannten erworbenen Immunsystems hinausgeht. Dies kann nun auf Grundlage der Arbeiten der Studie in größeren klinischen Studien getestet werden… .
Kinderstube des Blutes: Wie Stammzellen die körpereigene Abwehr beschwichtigen
Wissenschaftler förderten Überraschendes zutage
Unser Blut besteht aus vielen Zelltypen, die sich über unterschiedliche Stufen aus einem Vorläufertyp entwickeln, der Blutstammzelle. Ein internationales Forschungsteam unter Leitung der Universitätsmedizin Frankfurt und der Goethe-Universität hat jetzt die Entwicklungswege von Blutzellen bei Menschen untersucht. Die Ergebnisse brachten eine Überraschung zutage: Auch Stammzellen verfügen über Oberflächenproteine, mit deren Hilfe sie die Aktivierung von Entzündungs- und Abwehrreaktionen des eigenen Körpers unterdrücken können. Der Befund ist unter anderem bedeutsam für Stammzelltransplantationen, die zum Beispiel bei der Therapie von Leukämien eingesetzt werden.
Pro Sekunde bildet ein erwachsener Mensch rund fünf Millionen neue Blutzellen, die alternde, absterbende Zellen ersetzen. Damit ist das Blutsystem ein hochregeneratives Organ. Die neuen Blutzellen werden im Knochenmark aus unspezialisierten Zellen gebildet, den Blutstammzellen. Aus diesen Stammzellen entwickeln sich über Zwischenstufen die Sauerstoff transportierenden Erythrozyten, die für die Blutgerinnung wichtigen Thrombozyten und die große Gruppe der weißen Blutzellen, die die Immunabwehr orchestrieren. Dieser Prozess wird Differenzierung genannt und muss so ablaufen, dass neue Blutzellen in einem ausgewogenen Verhältnis zu reifen Zellen aller Blutzelltypen entstehen.
Ein internationales Team von Wissenschaftler*innen der Universitätsmedizin Frankfurt/Goethe-Universität, der Universität Göteborg und der Universitätsklinik Pamplona konnte jetzt unter der Leitung von Prof. Michael Rieger von der Medizinischen Klinik 2 der Universitätsmedizin Frankfurt Differenzierungswege menschlicher Blutstammzellen in alle spezialisierte Blutzelltypen molekular entschlüsseln. Dabei bestimmte das Forschungsteam das Gen- und Proteinmuster von mehr als 62.000 einzelnen Zellen mittels modernster Sequenziermethoden und analysierte die dadurch gewonnenen Daten mit Hilfe von Hochleistungsrechnern.
„So haben wir einen Überblick der molekularen Vorgänge in Stammzellen erhalten und neue Oberflächenproteine entdeckt, die für die komplexe Interaktion von Stammzellen mit ihrer Knochenmarkumgebung wichtig sind,“ erklärt Rieger. „Das gibt uns einen detaillierten Einblick, was genau eine Zelle zur Stammzelle macht und welche Gene die Stammzelldifferenzierung organisieren. Diese neu etablierte Zukunftstechnologie in meinem Labor wird bisher ungelöste Fragen in vielen Bereichen der Gesundheitsforschung mit enormer Präzision beantworten können.“
Dabei förderten die Wissenschaftler*innen Überraschendes zutage: „Wir haben ein Protein namens PD-L2 an der Zelloberfläche von Blutstammzellen gefunden, von dem wir wissen, dass es die Immunantwort von Abwehrzellen – T Zellen – unterdrückt, indem es deren Aktivierung und Vermehrung stoppt und die Ausschüttung von Entzündungsstoffen – Zytokinen – verhindert,“ fasst die Erstautorin der Studie, die Doktorandin Tessa Schmachtel, die wichtigsten Ergebnisse der Publikation zusammen.... .
Ursprung des Lebens: Wie Mikroben den Grundstein für komplexe Zellen legten
Wer sind unsere Vorfahren? Möglicherweise eine spezielle Gruppe von Einzellern, die ein Zellskelett haben, das dem von komplexen Lebewesen wie Tieren und Pflanzen ähnelt
Im Zellkörper und den Fortsätzen eines Asgard-Archaeons finden sich fadenförmige Skelettstrukturen, wie sie auch in komplexen Zellen mit Zellkernen vorkommen.
Vor zehn Jahren wusste noch niemand, dass sie existieren: die Asgard-Archaeen. Doch 2015 fanden Forschende in Norwegen in Sedimenten aus der Tiefsee Erbgut-Bruchstücke, die auf eine neue und bisher unbekannte Form von Einzellern deuteten.
Anhand solcher Bruchstücke setzten die Forschenden am Computer das gesamte Genom wie ein Puzzle zusammen. Erst dann realisierten sie, dass sie es mit einer bis dahin unbekannten Gruppe von Archaeen zu tun hatten.
Archaeen sind wie Bakterien einzellige Lebewesen. Sie unterscheiden sich jedoch genetisch, hinsichtlich ihrer Zellhülle und ihres Stoffwechsels deutlich von ihnen.
Durch weiteres Nachsuchen fanden Mikrobiolog:innen dann auch die entsprechenden Organismen, beschrieben sie und teilten sie in eine eigene Untergruppe der Archaeen ein: die Asgard-Archaeen, benannt nach dem Götterhimmel aus nordischen Sagen, weil der erste Fundort in der Nähe eines Schwarzen Rauchers namens Loki’s Castle, auf dem mittelatlantischen Rücken zwischen Norwegen und Spitzbergen, liegt.
Für die Forschung waren die Asgard-Archaeen tatsächlich so etwas wie ein Geschenk des Himmels: Sie entpuppten sich als «Missing Link» zwischen Archaeen und Eukaryoten, also den Organismen, deren Zellen einen Zellkern besitzen und zu denen auch Pflanzen und Tiere gehören.
Baum des Lebens mit einem Ast weniger
In den vergangenen Jahren fanden Wissenschaftler:innen immer mehr Hinweise darauf, dass Asgard-Archaeen und Eukaryoten nah verwandt sein müssen - und dass letztere möglicherweise aus ersteren hervorgegangen sind. Die Einteilung aller Lebewesen in die drei Domänen Bakterien, Archaeen und Eukaryoten hielt der überraschenden Entdeckung nicht stand.
Mittlerweile schlagen einige Forscher:innen vor, die Eukaryoten als eine Gruppe innerhalb der Asgard-Archaeen zu betrachten. Dies würde die Anzahl der Domänen des Lebens von drei auf zwei reduzieren: Archaeen einschliesslich der Eukaryoten und Bakterien…. .
Ernährungspolitik neu denken: Bürger:innen fordern mehr Mitbestimmung und weniger Spaltung
Essen ist weit mehr als reine Nahrungsaufnahme: 84 Prozent der Deutschen setzen sich bewusst mit ihrer Ernährung auseinander. Für die Mehrheit ist Ernährung ein zentrales Thema, doch die öffentliche Debatte empfinden viele als spaltend und bevormundend. Laut der aktuellen Ernährungsstudie der Robert Bosch Stiftung und der Organisation More in Common wünschen sich die Bürger:innen eine Politik, die gesunde, regionale und bezahlbare Lebensmittel fördert - ohne Vorschriften oder Verbote. Gleichzeitig fordern sie mehr Mitsprache bei der Gestaltung des Ernährungssystems.
Für die Studie "Meine, deine, unsere? Was uns als Gesellschaft beim Thema Ernährung wichtig ist" wurden im September und Oktober 2024 Menschen zu ihren Gedanken und Wünschen rund um das Thema Ernährung befragt.
Zwischen Genuss, Gewissen und gesellschaftlichem Wandel
Die Mehrheit der Menschen in Deutschland (62 %) ist mit ihrer Ernährung zufrieden. Geschmack (89 %), Preis (76 %) und gesundheitliche Aspekte (72 %) beeinflussen ihre Lebensmittelwahl am stärksten. Aber auch gesellschaftliche Faktoren wie Regionalität und Tierwohl gewinnen an Bedeutung. Viele Befragte geben an, sich eigentlich gesünder und nachhaltiger ernähren zu wollen, sehen aber Alltagsstress, steigende Preise und den "inneren Schweinehund" als Hindernisse.
Gleichzeitig fühlen sich viele Menschen durch die öffentliche Ernährungsdebatte unter Druck gesetzt: 70 Prozent empfinden sie als polarisierend, 42 Prozent fühlen sich durch andere Ernährungsstile angegriffen. Besonders deutlich wird dies an den Spannungen zwischen Veganer:innen und Fleischesser:innen, die einander oft abwertend begegnen.
"Wir wollen dazu beitragen, den Diskurs rund um das Thema Ernährung zu versachlichen", sagt Dr. Tabea Lissner, Teamleiterin Klimawandel bei der Robert Bosch Stiftung. "Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass viele Menschen mitreden und mitgestalten wollen. Eine gesunde und nachhaltige Ernährung ist eine gemeinsame Aufgabe - Politik, Wirtschaft und Gesellschaft müssen die Rahmenbedingungen schaffen und die Menschen einbeziehen."
Politik soll Rahmen setzen - ohne zu bevormunden
Eine deutliche Mehrheit der Menschen in Deutschland sieht Handlungsbedarf in der Ernährungspolitik: 62 Prozent der Befragten halten die aktuelle Ernährungspolitik für wirkungslos. Fast zwei Drittel der Deutschen sehen großen gesellschaftlichen Veränderungsbedarf in der Ernährungspolitik. Sie wünschen sich klare politische Rahmenbedingungen - allerdings ohne Verbote oder Bevormundung.
Gleichzeitig wollen drei Viertel der Befragten aktiv mitbestimmen - etwa durch Volksentscheide. 55 Prozent möchten beratend, zum Beispiel in Bürgerräten, an politischen Prozessen mitwirken.
"Ernährung ist ein hochpersönliches Thema für die Menschen", sagt David Melches, Autor der Studie und Research Associate bei More in Common. "Daher ist es enorm wichtig, ergebnisoffen und auf Augenhöhe zu kommunizieren. Es sollte allen interessierten Akteuren darum gehen, die Bedürfnisse und Sorgen der Menschen zu verstehen - und nicht sie zu belehren."
Als politische Prioritäten sehen die Menschen den Umgang mit steigenden Lebensmittelpreisen, Lebensmittelverschwendung sowie ungesunde Ernährung und deren Folgen für Kinder und Jugendliche. Zudem werden das Aussterben traditioneller Lebensmittelgeschäfte und die Massentierhaltung als Herausforderung gesehen.
Über die Robert Bosch Stiftung
Die Robert Bosch Stiftung arbeitet in den Bereichen Gesundheit, Bildung und Globale Fragen. Mit ihrer Förderung setzt sie sich für eine gerechte und nachhaltige Zukunft ein. Die Stiftung ist gemeinnützig, unabhängig und überparteilich. Sie geht auf das Vermächtnis von Robert Bosch zurück. Der Unternehmer und Stifter formulierte darin den doppelten Auftrag, das Fortbestehen des Unternehmens zu sichern und sein soziales Engagement weiterzuführen.
Über die Studie
Für die Studie "Meine, deine, unsere? Was uns als Gesellschaft beim Thema Ernährung wichtig ist" (https://www.bosch-stiftung.de/de/aktuelles/alle-publikationen) wurden Menschen zu ihren Gedanken und Wünschen rund um das Thema Ernährung befragt. Die zugrunde liegende Forschung umfasst sechs Fokusgruppen im September 2024 sowie eine quantitative Online-Panel-Befragung von 2.020 Personen im Oktober 2024.
Kälberfütterung im Check Müsli, Pellets oder TMR?
Damit Kälber gesund bleiben, ist es wichtig, dass sie in den ersten Wochen gut zunehmen. Doch worauf kommt es bei Müsli, Pellets oder Kälber-TMR wirklich an?
Kälber sollen sich möglichst rasch zu Kalbinnen und schließlich zu Kühen entwickeln. Je schneller dies gelingt, desto geringer sind die Aufzuchtkosten. Zudem werden Stallplätze schneller frei und können für neue Jungrinder genutzt werden. Gesunde Kälber wachsen durchschnittlich 1 kg pro Tag. Doch Krankheiten wie Husten und Durchfall gehören zu den größten Herausforderungen für die Kälbergesundheit. Aufzuchtkälber sollten früh ein Gewicht von 70 kg erreichen. So bleiben sie robust und vital. Hohe Zunahmen in den ersten Lebenswochen sind daher entscheidend. Dies stellt besondere Anforderungen an die Fütterung. Neben Vollmilch oder Milchaustauschern wird seit Jahrzehnten Kälberkraftfutter eingesetzt. Der Markt bietet eine große Auswahl an Futtermitteln. Alle sollen ein gesundes, schnelles Wachstum fördern.
Selbst mischen
Für Betriebe, die ihr Kälberkraftfutter selbst mischen, bieten Hersteller spezielle Kälberkonzentrate und Mineralfutter an. Diese ergänzen das hofeigene Getreide mit Eiweißkomponenten, Mineralstoffen, Vitaminen und Geschmackszusätzen. Das Ergebnis ist in der Regel ein mehliges Kälberfutter.
Demgegenüber werden Kälbermüslis als Premiumvariante gesehen. Das Müsli enthält Getreide- und Maisflocken. Diese werden mit Wasserdampf aufgequollen, gequetscht und getrocknet. In Kombination mit Eiweiß, Mineralstoffen und Vitaminen entsteht das Kälbermüsli. Zur Verfeinerung stehen zahlreiche Aromen und Öle zur Verfügung. Allerdings beeinflussen diese nur den Geruch – das Futter schmeckt trotz intensivem Kokos- oder Fruchtaroma nicht danach.
Lesen Sie weiters in diesem Beitrag:
- Was die Kälberfuttermittel können.
- Wie Sie Belüftungsheu in der Kälberfütterung einsetzen können.
- Ob Milchleistungsfutter für Kälber geeignet ist.
- Nur Stroh und Kraftfutter für die Kälber?
- uvm.
Drogen in Färsen
Cash Cows: Perfider Drogenschmuggel mit lebenden Rindern
Mexikanische Kartelle nutzen lebende Rinder, um Drogen über die US-Grenze zu bringen. Das behaupten Hinweisgeber gegenüber amerikanischen Medien.
Mexikanische Kartelle benutzen lebende Rinder als Drogenkuriere. Im Inneren von Färsen bringen sie den Stoff über die Grenze in die USA.
Wie das amerikanische Nachrichtenportal The Lion berichtet, verwenden mexikanischen Schmuggler lebende Rinder, um Drogen über die Grenze in die USA zu bringen. Es ist zwar bekannt, dass die kriminellen Kartelle Rinderwaggons für den Drogenschmuggel nutzen.
Nun jedoch scheint eine weitere und äußerst perfide Masche bekannt geworden zu sein. Die Banden schmuggeln den Stoff sogar im Inneren der Tiere, wie Hinweisgeber an der Grenze in Texas und New Mexico erzählen.
Kartelle setzen Färsen als Drogenkuriere in die USA ein
Arvin West, der Sheriff von Hudspeth County in Texas in den USA erklärte gegen über dem Newsportal The Daily Signal, wie kreativ die Kartelle sind. Sie finden an, Rinder als Drogenkuriere zu benutzen, als Mexiko begann, mehr Färsen in die USA zu verschiffen… .