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von der AVA und aus der Branche
Afrikanische Schweinepest: Weitere Tiere in Baden-Württemberg entdeckt
Bei Mannheim sind sieben nachweislich mit der Afrikanischen Schweinepest (ASP) infizierte Wildschweine entdeckt worden. Das Friedrich-Loeffler-Institut habe die Infektionen bestätigt, teilte die Stadt Mannheim mit. Damit wurden seit vergangenen August insgesamt neun infizierte Wildschweine in Baden-Württemberg entdeckt.
Alle wurden demnach wenige Hundert Meter von der Landesgrenze zu Hessen gefunden. «Die Fälle fügen sich in das grassierende Seuchengeschehen auf der hessischen Landesseite bei Lampertheim ein», teilte die Stadt weiter mit.
Maßnahmen sollen zunächst nicht verschärft werden
Insofern will Baden-Württemberg die bisher ergriffenen Schutzmaßnahmen nicht verschärfen. Es gebe keine veränderte Lagebeurteilung, sagte ein Sprecher des Landwirtschaftsministeriums. Bisher sind nach Angaben der Behörden im Südwesten keine Bestände mit Hausschweinen von dem Virus betroffen. Die Stadt Mannheim wies jedoch darauf in, dass erweiterte Maßnahmen für die Zukunft nicht ausgeschlossen seien. Die Ausbreitung sei nach wie vor dynamisch.
«Oberstes Ziel bleibt es, die Tierseuche auf ein möglichst kleines Gebiet einzudämmen und einen Übertritt auf Hausschweinebestände zu verhindern, auch wenn es keine 100-prozentige Garantie gibt», sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk (CDU). Er appellierte auch an die Bevölkerung, etwa Absperrungen nicht umzustoßen, Tore geschlossen zu halten und keine Wurstreste in der Natur zu entsorgen.
Erstes infiziertes Wildschwein wurde im August 2024 entdeckt
Anfang August vergangenen Jahres hatte ein Jäger bei Hemsbach im Rhein-Neckar-Kreis ein sichtbar erkranktes Wildschwein erlegt, bei dem die ASP nachgewiesen wurde. Zuvor hatte es ASP-Ausbrüche in den Nachbarbundesländern Hessen und Rheinland-Pfalz gegeben. Der Fall im Rhein-Neckar-Kreis war der erste in Baden-Württemberg seit dem bislang einzigen Vorfall zwei Jahre zuvor im Kreis Emmendingen.
In Hessen sieht die Lage deutlich dramatischer aus: Dort wurden seit Juni 2024 rund 1.600 infizierte Wildschweine entdeckt, wie das Landwirtschafts- und Jagdministerium in Wiesbaden vor wenigen Tagen mitteilte. In Baden-Württemberg war Anfang März das zweite infizierte Wildschwein gefunden worden.
Sperrzone II betrifft Mannheim und Teile des Rhein-Neckar-Kreises
Nach dem Fund im August mussten die aufgrund der hessischen ASP-Fälle bereits eingerichteten Sperrzonen erweitert werden, wie das Landwirtschaftsministerium in Stuttgart mitteilte. Aktuell erstreckt sich demnach die Sperrzone II auf den gesamten Stadtkreis Mannheim sowie Teile des Rhein-Neckar-Kreises.
Dort dürften Hausschweine nur mit Genehmigung transportiert werden, und nur wenn sie vorher auf das Virus getestet wurden, hieß es. Zudem müssten Schweinehalter besondere Sicherheits- und Hygienemaßnahmen einhalten. Eine erneute Anpassung der Sperrzonen sei derzeit nicht notwendig, teilte das Ministerium mit. Das Land hat demnach seit 2021 einen sehr niedrigen zweistelligen Millionenbetrag in Schutzmaßnahmen investiert.
Jagdverbot weitgehend aufgehoben
Das zu Beginn erlassene Jagdverbot wurde inzwischen weitgehend aufgehoben. Zunächst sei es wichtig gewesen, die Wildschweine im betroffenen Gebiet zu halten, um eine weitere Verschleppung des Virus durch eine Wanderung der Tiere zu vermeiden. Inzwischen wurden zahlreiche Zaunanlagen zur Begrenzung der Seuche erstellt, wie es in der Mitteilung hieß.
Ob Hobbyangler oder Erwerbsfischerei - die Menschen dürften öffentliche Wege nur noch bis zu 15 Meter weit verlassen, um an Gewässer zu gelangen. Auch wildes Campen bleibe weiter untersagt. Um eine Ausbreitung der Krankheit zu verhindern, hat der Rhein-Neckar-Kreis zudem 90 Zentimeter hohe Elektrozäune entlang von Bundes- und Landstraßen, Bahntrassen oder Feldwegen aufstellen lassen. Sie werden durch Stromkästen mit Niedrigvolt-Batterien versorgt.
Virus ist auf den Menschen nicht übertragbar
Die ASP ist eine schwere, hochansteckende und unheilbare Virusinfektion, die ausschließlich Haus- und Wildschweine befällt und fast immer zum Tod der betroffenen Tiere führt. Auf den Menschen ist das Virus nicht übertragbar. Es ist nicht möglich, Schweine durch eine Impfung zu schützen.
Das Virus wird über den direkten Kontakt zwischen infizierten und gesunden Tieren übertragen, vor allem über Blutkontakt. Es kann aber auch indirekt über verschmutzte Gegenstände wie Werkzeuge, Autos, Schuhe, Lebensmittel oder über kontaminiertes Futter von einem Tier aufs nächste übergehen.
Für Betriebe kann die Krankheit existenzbedrohend sein
Für schweinehaltende Betriebe gilt ein Ausbruch der Krankheit als existenzbedrohendes Risiko. Neben der Tötung des Tierbestandes droht auch ein Verlust der Genetik und eine Bestandssperre mit daraus folgenden Platz- und Tierschutzproblemen.
Die ASP breitet sich nur vergleichsweise langsam aus, sie verschwindet aber auch nicht von selbst wieder. Der Erreger ist in der Umwelt und besonders im Blut extrem lange haltbar, weshalb sich beispielsweise lebende Wildschweine sehr lange an Kadavern infizierter Artgenossen anstecken können.
Aus Gefälligkeit Gassi gehender Hundeausführer haftet bei einem Unfall weder als Tierhalter oder Tieraufseher: Fahrradfahrer stürzt über angeblich zu lange Leine
Muss ein Hundeführer immer dafür einstehen, dass die dem Tier immanente Unberechenbarkeit und Gefahr keinem anderen Schaden zufügt? Diese Frage hatte das Landgericht Koblenz zu entscheiden.
Der Kläger machte erstinstanzlich Schadensersatzansprüche sowie einen Anspruch auf Freistellung von vorgerichtlichen Rechtsanwaltsgebühren aufgrund eines Unfalls geltend, der sich am 13.12.2020 ereignete.
Apotheker darf nicht zugelassenes Krebsmedikament herstellen und vertreiben
OLG Frankfurt entscheidet zu Herstellung und Vertrieb nicht zugelassener Medikamente
Das Interesse individuell betroffener Krebspatienten an dem vorübergehend fortgesetzten Inverkehrbringen eines nicht zugelassenen Krebsmedikaments kann das Interesse der Verbraucher an der Einhaltung der Zulassungsvorschriften für Medikamente überwiegen. Das Oberlandesgericht Frankfurt am Main (OLG) hat daher einen auf Unterlassen des Vertriebs und der Herstellung gerichteten Antrag zurückgewiesen.
Die Antragstellerin ist ein qualifizierter Wirtschaftsverband. Der Antragsgegner ist Apotheker im Taunus. Die Antragstellerin nimmt ihn auf Unterlassung der Herstellung und des Vertriebs von nicht zugelassenen Arzneimitteln zur Behandlung einer seltenen insbesondere bei Kindern auftretenden tödlichen Tumorerkrankung in Anspruch…. .
Hessen: Schon fast 15 Mio. Euro Ausgaben für ASP-Bekämpfung
Die Bekämpfung der ASP kostete das Land Hessen schon mehr als 14,5 Millionen Euro
Im Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP) hat das Land Hessen bisher rund 14,5 Millionen Euro investiert. Die ASP ist in Hessen erstmalig im Juni 2024 aufgetreten. Seitdem wurden rund 1.800 infizierte Wildschweine gefunden und mehr als 3.600 Hausschweine gekeult.
Seit 10 Monaten kämpft Hessen gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP). Seitdem hat das Land rund 14,5 Mio. Euro für die Bekämpfung der Tierseuche ausgegeben. Das geht aus einer Antwort des hessischen Landwirtschaftsministers Ingmar Jung auf eine Kleine Anfrage der Grünen im Landtag hervor. Nach Angaben des hessischen Rundfunks entfielen etwa die Hälfte der Kosten auf die Kadaversuche durch speziell ausgebildete Suchhunde und Drohnen auf einer Fläche von 350.000 Hektar. Der Bau und die Wartung von Schutzzäunen über eine Länge von 470 Kilometern, 350 Kilometer davon elektrisch, schlagen mit rund 6 Mio. Euro zu Buche. Darüber hinaus wurden über die hessische Tierseuchenkasse 446.599 Euro Entschädigungszahlungen an Schweinehalter ausgezahlt.
Aufgabenverteilung zwischen Land und Kommunen
Zur Aufgabenverteilung der Bekämpfungsmaßnahmen erläuterte Jung, dass das Land Hessen bis Ende Februar 2025 die notwendige Fallwildsuche sowie die Planung, den Aufbau und die Wartung der Schutzzäune zentral organisiert und umgesetzt habe. Durch umfangreiche Kadaversuchen konnten die Kerngebiete des Seuchengeschehens räumlich identifiziert werden, so dass seit dem 01.03.2025 eine neue Phase der Seuchenbekämpfung eingeleitet werden konnte. Seitdem sind die betroffenen Landkreise und kreisfreien Städte gefordert und verantworten die regelmäßige Fallwildsuche und die Wartung der Zäune im bekannten Seuchengebiet. Diese führen außerdem die Bergung, Beprobung und Entsorgung des Fallwilds sowie die Gewährung von Entschädigungen für zum Beispiel Ernteausfälle und Wildschäden durch.
Koordination durch Führungsstab ASP
Darüber hinaus erarbeitet und koordiniert der unmittelbar nach dem Erstausbruch der ASP in Hessen eingerichtete Führungsstab ASP (F-ASP) des hessischen Landwirtschaftsministeriums (HMLU) weiterhin die grenzübergreifenden Maßnahmen zur ASP-Bekämpfung. Als Beispiele hierfür nannte Jung die strategische Kadaversuche in den Außenbereichen des Seuchengeschehens, den Zaunbau zur Errichtung von weißen Zonen, wie an der B 38 und die Erarbeitung weiterer Eindämmungsstrategien, die mit relevanten Akteuren umgesetzt werden. Weiterhin verantworte der F-ASP die Wartung der Fernriegel.
MKS-Ausbruch in Ungarn: Landwirt muss 3.000 Rinder keulen
Nach dem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche nahe der österreichischen Grenze bleibt die Sorge bei Landwirten groß.
Die Verunsicherung durch den Ausbruch der Maul- und Klauenseuche bleibt in Ungarn und Österreich groß. Vor über einem Monat war die MKS erstmals seit 1973 erneut in Ungarn ausgebrochen. Ende März meldeten die ungarischen Behörden einen erneuten Ausbruch auf einem Rinderbetrieb mit 3.000 Tieren, nur wenige Kilometer von der österreichischen Grenze entfernt.
Mittlerweile wurden vier Betriebe geschlossen und tausende Tiere gekeult. Nach Angaben der Medien wurden die Kadaver auf einem staatlichen Gelände zwischen Csemeztanya und Irénpuszta vergraben. Das Vorgehen im Gebiet nahe der ungarisch-österreichischen Grenze sorgte bereits in den letzten Wochen für Aufsehen.
Nach dem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche nahe der österreichischen Grenze bleibt die Sorge bei Landwirten groß.
Die Verunsicherung durch den Ausbruch der Maul- und Klauenseuche bleibt in Ungarn und Österreich groß. Vor über einem Monat war die MKS erstmals seit 1973 erneut in Ungarn ausgebrochen. Ende März meldeten die ungarischen Behörden einen erneuten Ausbruch auf einem Rinderbetrieb mit 3.000 Tieren, nur wenige Kilometer von der österreichischen Grenze entfernt.
Mittlerweile wurden vier Betriebe geschlossen und tausende Tiere gekeult. Nach Angaben der Medien wurden die Kadaver auf einem staatlichen Gelände zwischen Csemeztanya und Irénpuszta vergraben. Das Vorgehen im Gebiet nahe der ungarisch-österreichischen Grenze sorgte bereits in den letzten Wochen für Aufsehen… .
MKS-Ausbrüche (Stand 16.04.2025):
Warum Kühe plötzlich nicht mehr fressen – was Landwirte wissen sollten
Vor allem bei Trockenstehern kann das Off-Feed-Syndrom durch starke Wechsel in der Grobfutterqualität ausgelöst werden
Wenn Kühe plötzlich weniger fressen, kann das gravierende Folgen haben. Starke pH-Wert-Schwankungen im Pansen können Kühe schwer belasten – das Off-Feed-Syndrom bleibt oft unbemerkt. Wie es entsteht und was Landwirte dagegen tun können erklärt Dr. agr. Daniela Marthold (Fa. smaXtec) im Interview.
Was ist das Off-Feed-Syndrom?
Das Off-Feed-Syndrom ist eine multifaktorielle Pansenfermentationsstörung, bedingt durch einen starken Rückgang der Futteraufnahme, die wiederum auf verschiedenste Faktoren zurückzuführen ist, sagt Frau Dr. Marthold. Es ist normal, dass der pH-Wert im Pansen innerhalb des Tages nach oben und nach unten geht. Beispielsweise legt sich die Kuh zum Wiederkäuen nieder, stellt die Futteraufnahme ein oder geht zum Melken, dann geht der pH-Wert erst mal nach oben. Nimmt die Kuh dann wieder Futter auf, fällt der pH-Wert, weil die Fermentationssäuren wieder ge- bildet werden. Das heißt, wir haben eigentlich immer eine gewisse Schwankung – je nachdem, ob es sich um eine trockenste-hende oder eine laktierende Kuh handelt.
Beim Off-Feed-Syndrom passiert folgendes: Der pH-Wert liegt zwischen 6 und 7 und steigt dann sehr stark in den alkalischen Bereich – über 7,0 teils sogar über 8,5. Das bedeutet eine sehr starke Pansenalkalose. Der Stickstoff kann nicht mehr abgegeben werden und es kann zu einer Pansenfäulnis kommen. Je nachdem, wie lange das sogenannte Off-Feed-Syndrom anhält, kann dieser Zustand über Stunden, aber auch über Tage andauern. Wenn sich die Futteraufnahme dann wieder normalisiert – beispielsweise nach einer Rationsumstellung, an die sich die Kuh akklimatisiert hat – fällt der pH-Wert sehr stark ab auf einen pH-Wert von 5,8 teils unter 5,0. Innerhalb weniger Stunden oder Tagen entwickelt sich aus der Pansenalkalose eine Pansenazidose.
Und das kann jede Kuh betreffen? Oder sind manche Tiere aufgrund ihres Alters oder Laktationsstadiums anfälliger als andere?
Das kann grundsätzlich jede Kuh treffen. Bei meiner Arbeit mit den Pansen-pH-Wert-Messungen habe ich das Phänomen am häufigsten bei den Kühen im Trockenstand beziehungsweise zum Trockenstellen beobachtet. Diese fallen in der Regel aus dem Fokus, weil für sie keine Melkdaten vorliegen. Aber auch laktierende Tiere können betroffen sein.
Rein äußerlich sind die Kühe also unauffällig?
Genau. Es treten keine klinischen Symptome auf. Das Off-Feed-Syndrom ist vielmehr ein stiller Leidensprozess…. .
Sicher wird dies auch ein Thema beim AVA-Fütterungsseminar vom 06. bis 09. Mai in Steinfurt (Münsterland) sein. Noch sind einige Plätze frei. Hier die Infos zum AVA-Fütterungs-Seminar
Zeiten des Überschwanges vorbei - Agrarministerium streicht Netzwerken das Geld
Sachsens Umwelt- und Agrarminister Georg-Ludwig von Breitenbuch (CDU) sieht den Freistaat auch in seinem Ressort an finanziellen Grenzen angelangt. «Ich war lange Haushaltspolitiker.
Wenn ein Sparschwein leer ist und es keine Rücklagen mehr gibt, dann muss man mit weniger Geld auskommen. Die Zeiten für Extras sind vorbei», sagte er im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Das Verständnis dafür sei unterschiedlich verteilt. Man sei aber nun in der Realität angekommen.
«Wir haben jetzt nicht mehr so viel Geld zur Verfügung, wie man es in den letzten fünf Jahren beispielsweise hier im Bereich der Umwelt und Landwirtschaft für Extras ausgegeben hat. Leider eben oft genug für Extras und nicht für die Grundlast», sagte der Minister, der als Landwirt auch aus eigener Erfahrung berichtet. Es gebe genug Dinge, die man erst einmal in Ordnung bringen müsse. «Insofern bin ich dankbar, dass wir nun wieder vernünftig Prioritäten setzen. Das ist auch eine Chance.»
Zeiten der Korrektur nach Zeiten des Überschwangs
«Nach Zeiten des Überschwanges muss es Zeiten der Korrektur geben. Dann konzentriert man sich auf das Wesentliche», sagte er. Er habe die Mitarbeiter seines Hauses in diesem Prozess sehr konstruktiv erlebt. Der erste Schritt sei die Erkenntnis gewesen, nun nicht mehr Geld ausgeben zu können. Dann habe man sich auf die Strukturen dahinter konzentriert, welche Landesgelder zur Kofinanzierung von Mitteln des Bundes und der EU zwingend nötig sind.
Der Minister erinnerte daran, dass er auch als Unternehmer und als Familienmensch schon mit schwierigen finanziellen Entscheidungen konfrontiert war. «Also ich kenne das, mit dem Geld haushalten zu müssen, das man zur Verfügung hat. Man kann auch nicht für alles einen Kredit nehmen. Für Investitionen mag das gelten, nicht aber für den Konsum.» Deshalb falle es ihm nicht schwer, die Situation als die zu begreifen, die sie ist - eine Anpassung.
Ausgaben sinken um rund 330 Millionen Euro
Im Vergleich zum vorherigen Doppelhaushalt sollen dem Agrar- und Umweltministerium für 2025 und 2026 insgesamt etwa 500 Millionen Euro weniger zur Verfügung stehen. Da in dem vormals von den Grünen geführten Ressort aber die Bereiche Klimaschutz und Energie nicht mehr involviert sind, lässt sich die Reduzierung nicht unmittelbar vergleichen. Unter dem Strich sollen die Ausgaben um 168 Millionen Euro (2025) und 163 Millionen Euro (2026) gegenüber dem Ansatz von 2024 sinken.
Kürzungen sind unter anderem bei Personal und Sachmitteln geplant. Und das sowohl im Ministerium selbst als auch in den nachgeordneten Behörden wie Sachsenforst oder dem Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie. Ein Zukunftspreis, mit dem innovative Ideen in den Bereichen Energie, Klima und Umwelt bislang mit 2,5 Millionen Euro unterstützt wurden, fällt weg.
Sachsen bleibt der Grünen Woche fern
Die Förderung von Netzwerken zur Bildung von Bio-Regio-Modellregionen wird gestrichen. Auch auf einen sächsischen Auftritt bei der Grünen Woche wird verzichtet. Bei den Talsperren und der Gewässerinstandsetzung gibt es Abstriche. Hier muss in den nächsten Jahren Bestandserhalt vor Neubau gehen.
«Nach sehr guten Zeiten kommt jetzt eine andere, in der wir versuchen, tief Luft zu holen», sagte von Breitenbuch. Er will andere Akzente als sein Vorgänger Wolfram Günther von den Grünen setzen. Der habe in einem «grünen Überschwang» anders agieren können, auch weil mehr Geld vorhanden war. In der Landwirtschaft setze man nunmehr auf regionale Produktion und schließe dabei auch die konventionelle Landwirtschaft gleichberechtigt ein. Außerdem mache es keinen Sinn, Geld in immer neue Netzwerke zu stecken.
Von Breitenbuchs Vorgänger Wolfram Günther (Grüne) kritisierte die Äußerungen: «Der Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen ist kein 'Extra' oder 'grüner Überschwang'. Das mangelnde Verständnis für Klimawandel und Artensterben, das aus diesen Worten spricht, ist der Rolle eines Umweltministers nicht angemessen», betonte er.
Tötung einer Wölfin erntet Kritik
Der Landesjagdverband und der Nabu haben die illegale Tötung einer Wölfin in Fiersbach (Kreis Altenkirchen) kritisiert. «Diese Handlung stellt einen groben Rechtsverstoß dar», sagte der Präsident des Landesjagdverbands, Dieter Mahr.
«Wir und unsere 20.000 aufrichtigen und engagierten Jägerinnen und Jäger im Verband distanzieren uns vollumfänglich von dieser Tat und werden umgehend einen Strafantrag gegen Unbekannt stellen.».
Die bereits im Februar tot aufgefundene Wölfin sei erschossen worden, hatte die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) in Koblenz mitgeteilt. Bei der Wölfin GW4599f handelt es sich den Jägern zufolge um ein neun Monate altes Jungtier.
Nabu hält Aufklärung über den Wolf für notwendig
Der Abschuss eines Wolfes sei grundsätzlich eine Straftat, hieß es bei der SGD. Die Staatsanwaltschaft Koblenz prüft eine Anzeige der SGD. Der Fall zeige, «dass immer noch viel Aufklärungsarbeit nötig ist, damit wir endlich einen gesunden Umgang mit dem Wolf als heimische Tierart lernen», sagte Ann-Sybil Kuckuk, Naturschutzreferentin beim Nabu Rheinland-Pfalz. Auch in anderen Bundesländern komme es immer wieder zu illegalen Tötungen von Wölfen.
Bioschweine mit gesünderen Klauen: Studien belegen Vorteile ökologischer Haltung
Gesunde Klauen sind für Schweinehaltung und Tierwohl essenziell – doch wie wirken sich unterschiedliche Haltungssysteme aus? Eine aktuelle Auswertung wissenschaftlicher Studien zeigt: Bioschweine haben tendenziell gesündere Klauen als Tiere aus konventioneller Haltung. Warum das so ist und welche Faktoren dabei eine Rolle spielen.
In der Diskussion um Tierwohl und nachhaltige Landwirtschaft rückt ein oft übersehener Aspekt in den Fokus: die Klauengesundheit von Schweinen. Aktuelle Studien zeigen, dass Schweine aus ökologischer Haltung tendenziell gesündere Klauen aufweisen als ihre Artgenossen in konventionellen Systemen. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf das Wohlbefinden der Tiere, sondern auch auf die Wirtschaftlichkeit der Betriebe.
Wissenschaftliche Erkenntnisse zur Klauengesundheit
Eine Untersuchung des Thünen-Instituts in Zusammenarbeit mit der Universität für Bodenkultur Wien und der Universität Göttingen analysierte die Klauengesundheit in 40 österreichischen Bioschweinebetrieben. Die Ergebnisse zeigten, dass die Prävalenz von Lahmheiten und Klauenveränderungen in ökologischen Betrieben tendenziell geringer ist als in konventionellen Haltungsformen. Insbesondere die geringere Nutzung von Vollspaltenböden und der vermehrte Einsatz von Einstreu trugen zur verbesserten Klauengesundheit bei.
thuenen.de
Auch das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) in der Schweiz betont die Bedeutung geeigneter Haltungsbedingungen für die Klauengesundheit. In einem Bericht wird hervorgehoben, dass harte Böden und unzureichende Abnutzung der Klauen zu Verletzungen und Fehlstellungen führen können. Empfohlen werden daher abwechslungsreiche Bodenbeläge und regelmäßige Kontrollen der Klauen, um frühzeitig Probleme zu erkennen und zu behandeln.
Faktoren für gesündere Klauen in der ökologischen Haltung
Mehrere Aspekte der ökologischen Schweinehaltung tragen zur verbesserten Klauengesundheit bei:
- Bewegungsfreiheit: Schweine in Bio-Betrieben haben oft mehr Platz und Zugang zu Außenbereichen, was die natürliche Abnutzung der Klauen fördert.
- Bodenbeschaffenheit: Der Einsatz von Einstreu und der Verzicht auf harte Betonböden reduzieren das Risiko von Klauenverletzungen.
- Fütterung: Eine ausgewogene, rohfaserreiche Ernährung unterstützt die Klauengesundheit.
- Zuchtwahl: Die Auswahl von Zuchttieren mit robustem Fundament kann langfristig die Klauengesundheit verbessern.
Die Klauengesundheit ist ein entscheidender Faktor für das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit von Schweinen. Studien belegen, dass ökologische Haltungsformen durch bessere Haltungsbedingungen und Managementpraktiken zu gesünderen Klauen führen können. Dies unterstreicht die Bedeutung einer tiergerechten Haltung und bietet gleichzeitig ökonomische Vorteile für die Betriebe.
MKS: Bereits 5000 Proben ausgewertet – bisher alle negativ
In Ungarn und Slowenien sind bisher insgesamt 6 Betrieb mit 7.500 Tieren betroffen (Stand 16.4.2025). Der erste Ausbruch wurde am 30. März gekeult, der bisher letzte NMKS - Ausbruch am 10. April.
Start für den zweiten Durchgang des Überwachungsprogramms gegen die Maul- und Klauenseuche (MKS). In insgesamt 158 Tierhaltungen im Nord- und Mittelburgenland werden dabei Proben genommen.
Nach den Ausbrüchen der Seuche in Ungarn und der Slowakei wurde ein groß angelegtes Überwachungsprogramm gestartet. In vergangenen zwei Wochen wurden bereits 5000 Proben von 150 Betrieben im Nord- und Mittelburgenland genommen und ausgewertet. Bei keinem Test wurde bisher aber die hochansteckende Tierseuche nachgewiesen.
Genauer Überblick
Im zweiten Durchgang werden nun Proben in 158 Tierhaltungen genommen. Da sie teilweise mehrere Tierarten halten, sind 217 sogenannte Kontrolleinheiten umfasst. Der Umfang der Stichprobe wird von Statistik Austria und der AGES errechnet und erlaubt einen ständigen Überblick über mögliche Infektionen. „Das Überwachungsprogramm ist eine wichtige Maßnahme zur Früherkennung, um eine Ausbreitung der Maul- und Klauenseuche in Österreich und damit großen wirtschaftlichen Schaden und enormes Tierleid zu verhindern“, erklärt Vize-Landeschefin Anja Haider-Wallner (Grüne). Durchgeführt werden die Kontrollen und Beprobungen von 17 niedergelassenen Tierärzten. Sie wurden von Amts wegen dafür beauftragt. Sie unterstützen damit die 20 Amtstierärzte bei der Seuchenabwehr.
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In Ungarn und Slowenien sind bisher insgesamt 6 Betrieb mit 7.500 Tieren betroffen (Stand 16.4.2025). Der erste Ausbruch wurde am 30. März gekeult, der bisher letzte NMKS - Ausbruch am 10. April.