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von der AVA und aus der Branche
Lebenshaltungskosten: So viel Geld braucht man wirklich zum Leben
Manche Menschen geben wenig aus, andere mehr – aber was sind eigentlich durchschnittliche Lebenshaltungskosten? Hier erfährst du es.
ie Lebenshaltungskosten sind weiterhin hoch, und für viele bleibt am Monatsende kaum etwas übrig – ans Sparen ist oft nicht zu denken. Doch wie viel Geld hat der Durchschnitt wirklich zum Leben? Und wie viel wäre nötig, um nicht nur die Rechnungen zu zahlen, sondern auch etwas zurückzulegen? Die Antworten auf diese Fragen findest du hier.
Lesetipp: Kontostand der Deutschen: Liegst du über dem Durchschnitt?
Durchschnittliche Lebenshaltungskosten: So viel gibt ein Haushalt im Monat aus
Wer wissen will, wie viel man aktuell zum Leben braucht, sollte die durchschnittlichen Konsumausgaben betrachten. Laut Zahlen des Statistischen Bundesamtes aus 2022 gab ein Mehrpersonen-Haushalt im Schnitt 2.846 Euro pro Monat für den privaten Konsum aus. Der größte Posten war mit 1.025 Euro das Wohnen inklusive Energie und Instandhaltung. Für Lebensmittel und Tabakwaren wurden durchschnittlich 417 Euro ausgegeben, während der Bereich Verkehr mit 347 Euro auf Platz drei lag.
Die viertgrößten Ausgaben waren 245 Euro für Freizeit, Sport und Kultur, gefolgt von 177 Euro für Gastronomie und Beherbergung sowie 170 Euro für Haushaltsgeräte und -gegenstände. Die restlichen Ausgaben liegen meist nur knapp über oder unter der 100-Euro-Marke. Hierzu gehören:
- Gesundheit: 118 Euro
- Bekleidung und Schuhe: 103 Euro
- Andere Waren und Dienstleistungen: 96 Euro
- Bildungsdienstleistungen: 19 Euro
- Versicherungs- und Finanzdienstleistungen: 7 Euro
….
Stellen wir uns vor, eine Person lebt allein in einer Mietwohnung, die 800 Euro warm kostet, und hat ein Nettoeinkommen von 2.000 Euro. Nach Abzug der Miete bleiben ihr 1.200 Euro für die restlichen Ausgaben. Ihre gesamten monatlichen Ausgaben betragen 1.800 Euro.
Davon entfallen 1.000 Euro auf Lebenshaltungskosten wie Lebensmittel, Transport und Versicherungen. Die restlichen 800 Euro werden für Miete, Energie und andere feste Kosten genutzt. Am Ende des Monats bleiben ihr nur noch 200 Euro übrig. Diese 200 Euro kann sie entweder sparen oder für andere Zwecke verwenden.
LPD: Rinderhalter kritisieren EU-Politik
„Wir sollen nachweisen, dass jedes einzelne Rind keine Entwaldung verursacht hat – in Regionen, in denen es seit Jahrzehnten keine Entwaldung mehr gegeben hat. Das ist doch Wahnsinn“, sagte Felix Müller, Vorsitzender des Rindfleischausschusses beim Landesbauernverband, beim Treffen mit der Europaabgeordneten Lena Düpont. Foto: Landvolk Niedersachsen
Fachgespräch mit Europa-Abgeordneter Lena Düpont in Hannover
Auf Initiative von Felix Müller, Vorsitzender des Kreislandvolkverbandes Ammerland und des Rindfleischausschusses beim Landesbauernverband, war die Europaabgeordnete Lena Düpont jetzt zu Gast im Landvolkhaus in Hannover. Auf der Tagesordnung standen die Themen „Umsetzung der EUDR – Entwaldungsfreie Lieferketten-Verordnung“, die Novellierung der EU-Tierschutztransportverordnung und die vorgesehene Änderung der Gemeinsamen Marktorganisation (GMO). Zum Thema EUDR erklärte die Abgeordnete, dass der Fokus der Verordnung außerhalb der EU liegen müsse: „Es ist ein Unterschied, ob wir Brandrodung im Amazonas verhindern wollen oder ob wir hierzulande mit zusätzlicher Bürokratie Betriebe belasten – in einem Land, das jährlich einen Zuwachs an Waldflächen verzeichnet statt eines Verlustes.“
Bullenmäster Müller warnt davor, dass Rinderhalter nicht mit übermäßigen bürokratischen Nachweispflichten für die Einhaltung des Gesetzes bestraft werden dürften: „Wir sollen nachweisen, dass jedes einzelne Rind keine Entwaldung verursacht hat – in Regionen, in denen es seit Jahrzehnten keine Entwaldung mehr gegeben hat. Das ist doch Wahnsinn“, kommentierte der Praktiker. Auch die EU-Tierschutztransportverordnung (EU-TierSchTrV) ist noch in der Diskussion: Die EVP im EU-Parlament wolle keine Regelungen, die über die bestehenden der Bundesregierung hinausgehen, betonte Düpont. Landvolkpräsident Dr. Holger Hennies regte an, in der Debatte um Tiertransporte eine Parlamentarische Anfrage zu den Kosten der Lebensmittelpreise durch bereits beschlossene Gesetze im Tierbereich zu starten. Düpont versprach, dies ebenso wie die weiteren Anregungen aus dem Fachgespräch mit „nach Brüssel und Straßburg“ zu nehmen.
Zum Stand der Änderungen der GMO bekräftigte Landvolk-Vizepräsident Frank Kohlenberg, dass eine deutliche Mehrheit der Landwirte gegen den Artikel 148 ist, der einen starken Eingriff ins Marktgeschehen vorsieht. „Der gewünschte Effekt der höheren Verhandlungsmacht wird ausbleiben das haben diverse wissenschaftliche Untersuchungen des Thünen-Instituts und der Fachhochschule Kiel bewiesen“, sagte Kohlenberg, der selbst Milchviehhalter ist. „Erfahrungen aus Frankreich zeigen, dass der durchschnittliche Milchpreis für die Landwirte durch solche Eingriffe sogar sinkt“, ergänzte Holger Hennies. Düpont versprach, zu diesem Thema mit EU-Agrarkommissar Christophe Hansen in Kontakt zu treten. Abschließend ermunterte Lena Düpont die Runde, ihre Wünsche zur künftigen Ausgestaltung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) zu äußern. Dr. Holger Hennies nutzte die Gelegenheit, die radikale Verschlankung der hochkomplexen, dreidimensionalen „Grünen Architektur“ der GAP zu fordern; wobei die sogenannten GLÖZ-Kriterien abgeschafft und die Agrar-Umweltmaßnahmen AUKM dringend regionalisiert und vereinfacht werden müssten.
Expertin hat Hoffnung, „dass MKS nicht ausbricht“
Die Sorge vor einem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche in Österreich ist groß. Für strenge Sicherheits- und Hygienemaßnahmen spricht sich Andrea Buzanich-Ladinig, Professorin für Schweinemedizin, aus. Es gebe Hoffnung, dass die Seuche nicht eingeschleppt wird.
Seit einer Woche müssen Personen, die von der Slowakei nach Niederösterreich einreisen, an den Grenzübergängen in Hohenau an der March (Bezirk Gänserndorf) und in Berg (Bezirk Bruck/Leitha) über Seuchenteppiche fahren und gehen. Rund 30 Soldaten sind dafür im Einsatz. Rinderschauen wurden abgesagt, Landwirtschaftliche Fachschulen setzten den Praxis-Unterricht aus. Die Behörden beobachten die Lage in den Nachbarländern mit großer Anspannung. In der Slowakei und in Ungarn wurden seit Ausbruch der Seuche mehr als 10.000 infizierte Tiere notgeschlachtet.
Die Situation erinnert an das Jahr 1973, als in Niederösterreich im Frühling die Maul- und Klauenseuche ausbrach. In Ostösterreich waren 1.600 Betriebe betroffen, 4.500 Rinder sowie 75.000 Schweine mussten notgeschlachtet werden. Zahlreiche Orte wurden unter Quarantäne gestellt, um die Seuche einzudämmen. Besonders das Weinviertel war betroffen – mehr dazu in Eine Tierseuche hält ganzes Land in Atem (noe.ORF.at; 4.7.2022).
Schmerzhafte Blasen bei Tieren
Für Menschen ist das Virus ungefährlich, jedoch leiden betroffene Tiere unter hohem Fieber und schmerzhaften Blasen im Maul sowie an den Klauen und müssen zwangsweise gekeult werden. Daher sei es dringend nötig, jegliche Maßnahme zu ergreifen, um das Virus aus Österreich fernzuhalten, sagt Andrea Buzanich-Ladinig, Professorin für Schweinemedizin und Leiterin des Klinischen Department Nutztiere der Veterinärmedizinischen Universität Wien im „NÖ heute“-Interview.
Wegen des warmen Wetters und der gesetzten Sicherheits- und Hygienemaßnahmen besteht für die Expertin Hoffnung, dass eine Einschleppung verhindert werden kann. Zudem erklärt Buzanich-Ladinig im Gespräch mit Katharina Sunk, warum die Maul- und Klauenseuche als eine der gefährlichsten Tierseuchen der Welt gilt.
Beginnen wir mit der wichtigsten Frage: Wie groß schätzen Sie die Gefahr einer Einschleppung für Österreich derzeit ein?
Buzanich-Ladinig: Die Gefahr für eine Einschleppung ist sicher gegeben. Die Jahreszeit kommt uns aber zugute, das heißt je wärmer und je mehr Sonnenlicht wir haben, desto besser wird die Situation für uns werden. Und dadurch, dass der letzte Ausbruch nahe an der Grenze bereits über zwei Wochen her ist, dürfen wir, denke ich, immer noch hoffen. Obwohl es natürlich weiterhin die Gefahr für einen Eintrag nach Österreich gibt.
Jetzt gibt es Einfuhrbeschränkungen, Seuchenteppiche. Ist es überhaupt möglich, so die Einfuhr zu unterbinden? Das Virus kann auch über die Luft oder über Wildtiere übertragen werden?
Buzanich-Ladinig: 100-prozentig verhindern kann man es natürlich nicht. Aber jede Maßnahme, die die Wahrscheinlichkeit einer Einschleppung reduziert, ist eine gute Maßnahme. Und die sollte man letzten Endes treffen. Sicher kann das Virus auch über die Luft gehen, aber wir sollen die Maßnahmen, die wir treffen können, um die Einschleppung zu verhindern, natürlich setzen.
Wo liegt eigentlich der Unterschied zu anderen Tierseuchen? Warum ist die Maul- und Klauenseuche so gefährlich?
Buzanich-Ladinig: Das liegt vor allem an der sehr hohen Ansteckbarkeit, also der Infektiosität dieser Erkrankung. Schon wenige Viruspartikel reichen aus, um ein Tier zu infizieren. Das ist nicht bei allen Tierseuchen so. Dann ist das Virus sehr stabil und kann, so wie Sie schon gesagt haben, über die Luft zum Beispiel übertragen werden.
Die Seuche verursacht durch den klinischen Verlauf, der sehr schwerwiegend sein kann, sehr großes Tierleid bei betroffenen Beständen. In Kombination mit den Handelsrestriktionen und den wirtschaftlichen Verlusten durch einen Ausbruch ergibt das eine schwere Tierseuche.
Sie haben gesagt, wir dürfen hoffen, dass es uns gar nicht trifft. Aber sollte es doch zu Fällen in Österreich kommen, was würde das dann bedeuten? Wie würde es dann weitergehen?
Buzanich-Ladinig: Im ersten Moment würde das Ministerium einen kompletten Standstill für Tierwege und Tiertransporte ausrufen – für wahrscheinlich 72 Stunden. Das heißt, dass wir überhaupt keine empfänglichen Tiere mehr für eine gewisse Zeit transportieren dürften. Und dann hat es natürlich massive Konsequenzen einerseits für den betroffenen Bestand, in dem alle Tiere gekeult und entsorgt werden müssen.
Natürlich hätte es andererseits massive Einflüsse auf den Handel. Das heißt, dass andere Länder sicher reagieren würden und Österreich für den Handel mit tierischen Lebensmitteln, mit Produkten von Nutztieren stoppen oder den Handel eben verbieten würden.
Grundsätzlich gäbe es eine prophylaktische Impfung, die ist allerdings in der EU nicht zugelassen. Stattdessen versucht man hier, dass eben das Virus gar nicht erst ins Land kommt. Ist das aus veterinärmedizinischer Sicht jetzt der richtige Weg?
Buzanich-Ladinig: Darüber kann man sicher diskutieren. Westeuropa hat für sich eine frei von Maul- und Klauenseuche-Politik definiert und das ist natürlich immer vorzuziehen, bevor man den Status „Geimpft und infiziert“ erreicht. Eine Impfung schützt nicht vor einer Infektion. Diese ist, wie bei anderen Erkrankungen und auch bei Menschen dafür da, die klinischen Auswirkungen zu minimieren, zu reduzieren. Aber die Impfung kann die Infektion nicht verhindern.
Aus politischer Sicht ist bei uns klar entschieden worden, dass wir frei sein wollen von der Tierseuche. Wir wollen unsere Bestände nicht impfen und das Virus dann auch nicht bekämpfen. Und das hat wichtige Konsequenzen letzten Endes für den Status eines Landes und dann auch für den internationalen Handel... .
Strenge Biosicherheitsmaßnahmen wegen MKS für Tiertransporte in Österreich!
Der recent festgestellte Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS)- bei einem Wasserbüffel im Landkreis Märkisch-Oderland hat weitreichende Konsequenzen für die Tierhaltungsbranche in Deutschland. Das Gesundheitsministerium (BMASGPK) hat in Reaktion darauf strenge veterinärbehördliche Maßnahmen ergriffen, um die Einfuhr von Klauentieren aus MKS-freien Gebieten in Ungarn und der Slowakei zu regeln. Kleine Zeitung berichtet, dass dies besonders für Tierhaltungsbetriebe, Schlachthöfe und Transportunternehmen von Bedeutung ist.
Den neuen Vorgaben zufolge dürfen Tiere nur direkt vom Herkunftsbetrieb zu einem Bestimmungsbetrieb in Österreich transportiert werden. Hierbei müssen die Tiere klinisch gesund sein und einen Nachweis über einen negativen MKS-Virus-Test (PCR- und ELISA-Test), der nicht älter als 72 Stunden ist, vorlegen. Zudem ist eine siebentägige Quarantäne in vollständiger Isolation erforderlich, sobald die Tiere in Haltungsbetriebe eingestallt werden. Zudem dürfen bei der Anlieferung an Schlachthöfe keine Kontakte zu anderen Tieren stattfinden; es muss ein Quarantänestall oder die vollständige Abwesenheit anderer Tiere sichergestellt werden.
Hintergrund des MKS-Ausbruchs
Am 10. Januar 2025 wurde das MKS-Virus bei dem Wasserbüffel festgestellt, wobei das Nationale Referenzlabor am Friedrich-Loeffler-Institut die entsprechenden Untersuchungen durchführte. Die Behörde hat daraufhin Bekämpfungs- und Schutzmaßnahmen eingeleitet. Epidemiologische Erhebungen weisen darauf hin, dass der Eintrag des Virus vermutlich über Lebensmittel aus betroffenen Gebieten erfolgte. Dies wurde durch die Vetline gestützt, die auch betont, dass Deutschland durch diesen Ausbruch den Status „MKS-frei“ verloren hat, was zu Handelsbeschränkungen führt.
Die Gesundheitsbehörden richten sich mit einem Appell an Tierhalter und Transportunternehmen, die neuen Regelungen strikt einzuhalten. Es ist wichtig, dass die Biosicherheitsmaßnahmen in allen tierhaltenden Betrieben überprüft und fest implementiert werden. Das Ziel der aktuell umgesetzten Maßnahmen ist die Eindämmung des Seuchengeschehens sowie die Prävention weiterer Ausbrüche.
Biosicherheitsmaßnahmen und Vorschriften
Gemäß den Vorgaben des neuen EU-Tiergesundheitsrechts, das im April 2021 in Kraft trat, sind Tierhalter gesetzlich verpflichtet, umfassende Biosicherheitsmaßnahmen umzusetzen. Diese Maßnahmen, die in verschiedenen Gesetzen und Verordnungen geregelt sind, beinhalten Mindestanforderungen für Biosicherheit in allen Tierhaltungen, unabhängig von der Betriebsgröße. Die Umsetzung ist für die Prävention von Tierseuchen von entscheidender Bedeutung.
Eine kürzlich eingerichtete Arbeitsgruppe zur Biosicherheit in Rinderhaltungen in Niedersachsen, die am 1. Februar 2024 ins Leben gerufen wurde, arbeitet an einem Leitfaden zur Umsetzung dieser Vorgaben. Diese Gruppe setzt sich aus Vertretern von Landwirtschaftskammern, Universitäten und Tierärzten zusammen, um eine praxisnahe Arbeitshilfe zu erstellen. Die Wochenblatt hebt hervor, dass die Einhaltung dieser Maßnahmen das Risiko von Zoonosen und Umweltkontamination verringern könnte.
Insgesamt wird deutlich, dass die Herausforderungen der Biosicherheit in der Tierhaltung nicht nur eine Frage der gesetzlichen Vorgaben sind, sondern auch ein bewusstes Handeln der Betriebe erfordern. Effektive Präventionsarbeit kann letztendlich helfen, die Tierzucht und -haltung nachhaltig zu sichern und gesundheitliche Risiken zu minimieren.
Rechnungshof rügt: Landwirte geben Agrarsubventionen nicht korrekt an
Der Bundesrechnungshof hat jüngst einen Sonderbericht veröffentlicht, der die Praktiken der Finanzverwaltung beim „Einnahmencheck“ des Bundes unter die Lupe nimmt. Der Bericht, der auf 42 Seiten detailliert dargelegt wird, offenbart signifikante Mängel in der Handhabung von Agrarsubventionen durch landwirtschaftliche Betriebe. Es wird deutlich, dass ein beachtlicher Teil dieser Betriebe ihre Subventionseinnahmen nicht korrekt in den Steuererklärungen angibt. Darüber hinaus sind einige dieser Betriebe den Finanzbehörden gar nicht bekannt, was zu erheblichen Steuereinbußen für Bund und Länder führt – in manchen Fällen belaufen sich diese auf über 100.000 Euro.
Bereits 2018 wurde von Seiten des Rechnungshofs Kritik an der Besteuerung dieser Beihilfen geübt. Es mangelt den Finanzämtern an spezifischem Fachwissen, um Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft adäquat zu besteuern. Vor diesem Hintergrund empfahlen die Prüfer aus Bonn schon vor Jahren die Einführung eines Datenaustausches zwischen den Verwaltungen von Landwirtschaft und Finanzen. Die Finanzämter sollten zeitgemäße, vollständige und elektronisch übermittelte Informationen über Agrarsubventionen erhalten.
Trotz der gesetzlichen Verankerung eines elektronischen Mitteilungsverfahrens hat das Bundesfinanzministerium bis heute nicht die technischen Voraussetzungen für dessen Umsetzung geschaffen. Dies führt weiterhin zu beträchtlichen Steuerverlusten, wie aus dem Bericht des Rechnungshofs hervorgeht. Insgesamt wurden 22 Empfehlungen zur Verbesserung der Einnahmensituation des Bundes formuliert.
Kay Scheller, der Präsident des Bundesrechnungshofs, betont, dass durch die Umsetzung dieser Empfehlungen Einnahmen in Milliardenhöhe generiert und zukünftige Haushalte entlastet werden könnten. Er verweist auf ein Einsparpotenzial von jährlich 30 Milliarden Euro, das sich allein durch die Steuervergünstigungen für Bund und Länder ergibt, einschließlich jener für Agrardiesel.
Die Prüfer warnen jedoch eindringlich, dass die Ausgaben des Bundes seit Jahren die Einnahmen übersteigen und der Schuldenberg kontinuierlich wächst. Sie fordern dringend notwendige Maßnahmen zur Haushaltskonsolidierung und raten davon ab, neue Steuervergünstigungen einzuführen.
Rinderpreise auf Rekordjagd – Angebot zu knapp vor den Feiertagen
Auf dem deutschen Rindermarkt zieht das Preisniveau spürbar an. Vor allem bei Jungbullen sind die Erlöse im zweistelligen Bereich gestiegen, da das verfügbare Angebot nicht mit der starken Nachfrage Schritt halten kann.
Kurz vor den Feiertagen steigt der Bedarf an Rindfleisch, was sich besonders bei Jungbullen bemerkbar macht. Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) berichtet von einer deutlichen Marktentwicklung, die durch die anhaltend knappen Stückzahlen vorangetrieben wird.
Auch bei den Preisen für Schlachtkühe gibt es derzeit keinen Hinweis auf ein baldiges Ende der Aufwärtsbewegung. Der Markt bleibt angespannt, da viele Schlachtbetriebe versuchen, sich frühzeitig mit Ware einzudecken, insbesondere vor Ostern. Dem steht jedoch ein begrenztes Angebot gegenüber.
Nach Angaben der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein bleibt die Nachfrage in den verkürzten Wochen rund um die Feiertage unverändert hoch. Das sorgt dafür, dass die Preise für alle Kategorien – Schlachtkühe, Färsen und insbesondere Jungbullen – weiter zulegen.
Besonders aus Süddeutschland wird laut Marktexperten ein starker Bedarf an Jungbullen gemeldet. Um diesen zu bedienen, greifen Schlachtunternehmen dort auch auf Tiere aus dem Norden zu. Das führt zu einem Abfluss von Schlachttieren aus norddeutschen Regionen, was die dortigen Betriebe unter Druck setzt.
Die Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz beschreibt die aktuelle Lage ebenfalls als schwierig. Der Absatz der Schlachthöfe sei angespannt. Nach den Feiertagen wird in der Regel mit einem Nachlassen der Nachfrage nach Jungbullen gerechnet, was sich stabilisierend auf das Preisniveau auswirken könnte.
Seit Jahresbeginn zeigt der Markt eine kontinuierliche Aufwärtsbewegung. Ein Grund ist die begrenzte Verfügbarkeit von Rindern in weiten Teilen Europas. Die Produktion geht vielerorts zurück, auch in Deutschland sinkt der Bestand weiter.
In der vergangenen Woche wurden bei Schlachtkühen der Handelsklasse R3 neue Höchstpreise erreicht. Die Auszahlung liegt aktuell bei 5,60 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht. Auch die Erlöse für Jungbullen der gleichen Klassifizierung sind auf ein Rekordniveau von 6,50 Euro pro Kilogramm gestiegen. Färsen der Klasse R3 wurden zuletzt mit 6,10 Euro pro Kilogramm vergütet – ein Plus von 20 Cent.
Prognosen für den globalen Schweinefleischmarkt 2025
Das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) hat in einer aktuellen Mitteilung seine Vorhersagen für den globalen Schweinefleischmarkt im Jahr 2025 aktualisiert. Es wird ein leichter Anstieg der Gesamtproduktion auf 116,7 Millionen Tonnen erwartet. Parallel dazu soll auch der weltweite Verbrauch zunehmen. Der globale Handel mit Schweinefleisch zeigt jedoch eine leichte Abnahme auf 10,17 Millionen Tonnen.
In China, dem führenden Produzenten von Schweinefleisch, wird eine gleichbleibende Produktion von 57 Millionen Tonnen prognostiziert. Trotz einer Reduktion der Sauenbestände sorgen verbesserte Ferkelleistungen dafür, dass der Rückgang nahezu ausgeglichen wird. Der Verbrauch innerhalb Chinas wird mit 58,2 Millionen Tonnen stabil bleiben, nachdem frühere Prognosen einer Abnahme revidiert wurden. Die Importe, inklusive der aus Hongkong, werden auf 1,55 Millionen Tonnen geschätzt – ein deutlicher Rückgang im Vergleich zu den 4,7 Millionen Tonnen im Jahr 2021, die noch während der ASP-Epidemie verzeichnet wurden.
Die Europäische Union, als zweitgrößtes Produktionsgebiet, wird voraussichtlich einen Rückgang der Schweinefleischproduktion auf 21,05 Millionen Tonnen erleben. Der Konsum in der EU soll leicht auf 18,25 Millionen Tonnen sinken, mit einem Exportvolumen von geschätzten 2,9 Millionen Tonnen, gegenüber 3,1 Millionen Tonnen im Vorjahr.
In den Vereinigten Staaten wird eine Produktionssteigerung von 1 % auf 12,74 Millionen Tonnen erwartet. Der inländische Konsum dürfte leicht auf 10,1 Millionen Tonnen ansteigen. Die Exportprognose steht bei 3,35 Millionen Tonnen, wobei die Handelspolitik, insbesondere gegenüber Ländern wie China, Mexiko und Kanada, gewisse Unsicherheiten birgt.
Brasiliens Schweinefleischsektor zeigt weiterhin ein Wachstum von 2,2 % mit einer Steigerung von 4,1 Millionen Tonnen im Jahr 2020 auf nun 4,6 Millionen Tonnen. Der Export wird auf 1,6 Millionen Tonnen geschätzt, was einen Anstieg von den 1,1 Millionen Tonnen im Jahr 2020 darstellt. Brasilien erschließt sich zunehmend neue Märkte in Südostasien und neuerdings auch in Mexiko.
In Kanada stagniert die Schweinefleischproduktion seit einigen Jahren bei etwa 2 Millionen Tonnen. Aufgrund politischer Spannungen mit China und den USA wird ein Rückgang der Exporte auf 1,3 Millionen Tonnen erwartet, verglichen mit 1,4 Millionen Tonnen im Vorjahr.
In anderen Produktionsgebieten bleibt das Niveau seit Jahren konstant bei etwa 11 Millionen Tonnen, mit nur geringen Schwankungen in Produktion und Verbrauch.
Kuhmilch bleibt relevant: Nielsen-Studie zu Milchkonsum
Aktuelle Daten von NielsenIQ beleuchten die Entwicklung im Verbrauch von Milch und deren pflanzlichen Alternativen. Eine umfassende Analyse des repräsentativen NielsenIQ Haushaltspanels, das das Kaufverhalten von über 20.000 Konsumenten mittels Handscannern und Apps erfasst, gibt Aufschluss über aktuelle Tendenzen bei Milchprodukten und ihren pflanzlichen Pendants.
Gemäß der Initiative Milch nutzen etwa ein Drittel der deutschen Haushalte sowohl herkömmliche Trinkmilch als auch pflanzliche Milchalternativen. Von den Konsumenten, die pflanzliche Drinks bevorzugen, meiden 9 % gänzlich die Kuhmilch. Im Gegensatz dazu bleiben 63 % der traditionellen Milchkäufer der tierischen Option treu und verzichten auf pflanzliche Produkte.
Marktforscher Jens Lönneker hebt hervor, dass trotz der Vielfalt im Konsum die Kuhmilch weiterhin das dominierende Produkt auf dem deutschen Markt bleibt. Die Nachfrage nach Trinkmilch in Privathaushalten war im Jahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr relativ stabil, wobei pflanzliche Alternativen 14 % des Gesamtmarktes für Trinkmilch ausmachten.
Bei verarbeiteten Milchprodukten ist Käse nach wie vor das beliebteste Produkt, mit einem Zuwachs von 2,3 % gegenüber dem Vorjahr. Pflanzliche Käsealternativen hingegen erlebten einen Rückgang um 7,8 %. Neben bewährten Produkten wie Käse erfreuen sich auch neuere Milchprodukte wie Eiskaffee und Trinkmahlzeiten weiterhin großer Beliebtheit, besonders unter jungen Konsumenten. Produkte wie Eiskaffee, Kefir, Ayran und Trinkjoghurt sind dabei altersunabhängig gefragt, wobei Geschmack und Nährstoffgehalt entscheidende Faktoren beim Kauf darstellen. Besonders Proteinreiche Produkte erfreuen sich bei Verbrauchern unter 30 Jahren großer Beliebtheit.
Studie offenbart Defizite bei EU-Tiertransportkontrollen
Eine aktuelle Untersuchung des Forschungsdienstes des Europäischen Parlaments deckt gravierende Mängel in der Umsetzung der bestehenden Standards für Tiertransporte innerhalb der Europäischen Union auf. Die Studie identifiziert erhebliche Schwächen in den Kontrollverfahren, der Dokumentationspraxis und bei der Beurteilung der Transportfähigkeit von Tieren.
Die Analyse zeigt, dass die geltenden Vorschriften für Tiertransporte nicht adäquat durchgesetzt werden. Insbesondere sind Überziehungen der Transportzeiten, Mängel bei der Versorgung der Tiere mit Futter und Wasser sowie unzureichende Bedingungen hinsichtlich Belüftung und Platzangebot die häufigsten festgestellten Verstöße. Im Bereich der Dokumentation wurden in den Jahren 2022 und 2023 bei 44 bis 52 Prozent aller Verstöße Fehler festgestellt. Besonders kritisch sieht die Studie die Situation bei der Prüfung, ob Tiere transportfähig sind – ein Bereich, in dem 2023 zwölf Prozent der bei Grenzkontrollen identifizierten Mängel angesiedelt waren.
Die Untersuchung kritisiert zudem die Qualität der vorhandenen Daten zur Überwachung der Tiertransporte. Nationale Inspektionsberichte aus den Jahren 2014 bis 2018 weisen nur geringe Verstoßraten von 1,0 bis 1,4 Prozent aus, während ein Bericht der Europäischen Kommission für 2022 eine EU-weite Verstoßrate bei Transportkontrollen von 40 Prozent dokumentiert.
Als fundamentale Schwachpunkte der EU-Tiertransportverordnung identifizieren die Autoren der Studie unklare rechtliche Rahmenbedingungen und unterschiedliche Durchsetzungspraktiken in den Mitgliedsstaaten. Um eine effektive Durchführung zu gewährleisten, empfehlen sie eine Vereinheitlichung der Schulungen, eine verbesserte Koordination zwischen den Behörden und eine Standardisierung der Meldeverfahren. Zudem wird eine Verschärfung der Strafen für Verstöße vorgeschlagen.
Der stellvertretende Vorsitzende des Landwirtschaftsausschusses, Daniel Buda, sieht sich durch den Bericht in seiner Meinung bestärkt, dass die Europäische Union weniger eine Überarbeitung der Verordnung als vielmehr eine konsequente Durchsetzung der bestehenden Regeln benötigt. Marianne Vind von der Progressiven Allianz der Sozialdemokraten warnt davor, die bisher unzureichende Umsetzung als Vorwand für einen mangelhaften Tierschutz zu verwenden.
Steigende Antibiotikaresistenz bedroht die Lebensmittelsicherheit
Die zunehmende Verbreitung von Bakterien, die gegen wichtige Antibiotika der Carbapenem-Klasse resistent sind, verursacht wachsende Bedenken innerhalb der Lebensmittelindustrie.
Die zunehmende Verbreitung von Bakterien, die gegen wichtige Antibiotika der Carbapenem-Klasse resistent sind, verursacht wachsende Bedenken innerhalb der Lebensmittelindustrie. Seit 2011 identifizierte die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) in 14 europäischen Ländern vermehrt solche Bakterienstämme. Diese Carbapenemase-produzierenden Enterobakterien (CPE) können Carbapeneme, die als Reserveantibiotika für schwere Infektionen beim Menschen genutzt werden, inaktivieren. Ein Anstieg solcher Resistenzen wird besonders bei landwirtschaftlichen Nutztieren wie Schweinen, Rindern und Geflügel beobachtet, was eine strengere Überwachung nach sich zieht.
In den Jahren 2021 bis 2023 wurde in verschiedenen europäischen Staaten ein signifikanter Anstieg der Fälle dokumentiert. Dabei wurden häufig Bakterien wie E. coli, Enterobacter, Klebsiella und Salmonellen nachgewiesen. Zur Eindämmung und Überwachung dieser Resistenzen empfiehlt die EFSA, die Kontrollen auch auf bisher weniger beachtete Lebensmittelquellen auszudehnen und die Forschung in diesem Bereich zu intensivieren. Ziel ist es, ein tiefergehendes Verständnis der Verbreitungswege dieser Bakterien in der Lebensmittelkette zu entwickeln.
Für das Jahr 2027 ist eine aktualisierte wissenschaftliche Stellungnahme der EFSA geplant. Die Präsenz von CPE in Tieren und Lebensmitteln löst europaweit Alarm aus, da sie ein ernstzunehmendes Risiko für die öffentliche Gesundheit darstellen. Der Anstieg der Resistenzen gegenüber Notfallmedikamenten reduziert die verfügbaren effektiven Behandlungsoptionen erheblich. Obwohl bisher keine eindeutigen Beweise vorliegen, dass eine Übertragung dieser Bakterien von Lebensmitteln auf Menschen stattfindet, wird die Identifizierung identischer Bakterienstämme in Tieren und Menschen als ernstzunehmender Indikator angesehen.