Rufen Sie uns an: +49 (0) 2551-78 78
NEWS
von der AVA und aus der Branche
Die Buchbesprechung: Bert Herbrich, Das System Massentierhaltung im Verfassungsrecht
„Dass Interesse des „Tierwohls“ bei einer Intensivtierhaltung mit teilweise mehreren zehntausend Tieren zwangsläufig zu kurz kommen müssen, liegt intuitiv nahe. Untersuchungen eines durch das BMEL geförderten Projekts („SocialLab – Nutztierhaltung im Spiegel der Gesellschaft“) haben schon vor einiger Zeit ergeben, dass viele Verbraucher das „System der Massentierhaltung“ trotz oft nur geringer Tierhaltungskenntnisse als „problematisch“ ansehen…“
Die Buchbesprechungs -PDF (1 Seite) steht zum Downloaden bereit
Bundesagrarminister Rainer kippt Ketten-Verbot: Kühe müssen weiter angebunden leben!
"Dutzende Rinder Kopf an Kopf in enger Anbindehaltung – damit sollte eigentlich bald Schluss sein"
Bis 2035 sollte in Deutschland Schluss sein mit der ganzjährigen Anbindehaltung von Kühen. Kein Leben mehr an der Kette, kein Dauerstehen auf engem Raum. Doch jetzt ist klar: Daraus wird nichts!
Der neue Agrarminister stoppt das Gesetz, das die Ampel im vergangenen Jahr auf den Weg gebracht hatte – und will auch nichts Vergleichbares auf den Weg bringen.
Aus Rainers Ministerium heißt es zu BILD: Das sogenannte Diskontinuitätsprinzip gelte auch für den Tierschutz-Gesetzentwurf. Bedeutet: Was die alte Regierung wollte, zählt nicht mehr… .
Bauernpräsident Günther Felßner: „Terror“ auf dem eigenen Hof
Günther Felßner über „Animal Rebellion“ und die Folgen.
Mitglieder der Protestgruppierung „Animal Rebellion“ hatten Ende März den landwirtschaftlichen Hof von Günther Felßner, Präsident des Bayerischen Bauernverbandes, attackiert.
„Unruhige Zeiten liegen hinter Günther Felßner, Präsident des Bayerischen Bauernverbands (BBV).
Gemeint ist die jüngste Attacke von Tieraktivisten auf sein eigenes Zuhause und die damit einhergehende Entscheidung, nicht mehr für das Amt des Landwirtschaftsministers anzutreten. Vertreter der Organisation „Animal Rebellion“ hatten am 24. März auf dem Privatgelände des Bauernpräsidenten protestiert. Laut Medienberichten seien die Aktivisten mit Leitern auf ein Dach geklettert, hätten ein Transparent gehisst und Bengalo-Feuer gezündet. Felßner hatte anschließend die Reißleine gezogen und auf die Kandidatur verzichtet.
Noch immer steckt ihm der Angriff auf sein eigenes Zuhause in den Knochen – und auch seiner Frau. Denn Felßner war zu dem Zeitpunkt überhaupt nicht vor Ort, sondern in Berlin. „Ich habe mit Stalleinbrüchen bei mir gerechnet, aber nicht, wenn ich gar nicht da bin“, sagt er.
Die „Tiergegner“, wie Felßner sie bezeichnet, hätten gewusst, dass er nicht daheim gewesen sei. „Meine Frau war mit einem Mitarbeiter gerade im Stall, da sind rund 15 vermummte Gestalten bei uns aufgetaucht, haben Leitern aufgestellt und wollten aufs Dach klettern“, schildert er die Situation. „Meine Frau war geschockt. Sie hat die Tiergegner aufgefordert, zu verschwinden, ansonsten müsse sie die Polizei holen“, berichtet der BBV-Präsident.
Seine Ehefrau habe sich im Stall mit dem Mitarbeiter eingeschlossen, die Polizeibeamten alarmiert und anschließend Felßner angerufen. „Ich bin seit 30 Jahren verheiratet, ich kenne meine Frau. Schon an der Stimmlage habe ich erkannt, dass etwas nicht stimmt“, erinnert er sich.
Für Felßner zählt auch, dass er den Koalitionsvertrag zwischen CDU/CSU und SPD mit verhandelt hat. Er sei eine von 16 Personen der Agrar-Arbeitsgruppe gewesen und habe 20 von 22 Punkten auf seiner Liste in das Abkommen einbringen können. „Ich hatte eine genaue Vision, mit dem Ziel, diese als Minister umzusetzen“, erklärt er. Nun sei es anders gekommen, aber Alois Rainer, der nun den Posten des Landwirtschaftsministers innehat, werde das genauso können, meint der BBV-Präsident… .
Bauern sind bereit für mehr Tierwohl
Wer die Schweinehaltung kritisiert, sollte bedenken, dass die Landwirtschaft nicht „am Markt vorbei“ produzieren kann.
In der Kolumne „Quergeschrieben“ wurde in einem Leserbrief "Missmut" über die österreichische Schweinehaltung zum Ausdruck gebracht („Wie Schweine gehalten werden, bleibt auch in Österreich eine Sauerei“, 22.5.). Was eindeutig zu kurz kam, ist eine ehrliche Auseinandersetzung damit, welche Rolle unser eigener Konsum für eine Weiterentwicklung in der Tierhaltung spielt. Ebenso bedarf es einer pragmatischen Betrachtung der wirtschaftlichen Realitäten. Wer den Hebel für Veränderung in ständig neuen Gesetzesänderungen sucht, und unser Kaufverhalten außen vor lässt, ist auf dem falschen Dampfer.
Im Mai wurden im Nationalrat die Übergangsfristen für das Maßnahmenpaket „Gruppenhaltung neu“ beschlossen. Demnach werden Österreichs Schweinebetriebe bis 2034 auf ein Haltungssystem mit u. a. mehr Platz pro Tier (ca. 25 Prozent über EU-Standard), größeren Buchten und Stallkühlung umbauen. Mastschweine erhalten bereits ab 2029 mehr Platz. Schon dadurch, dass sie weniger Tiere in ihrem Stall halten darf, wird eine österreichische Schweinebäuerin zu höheren Kosten produzieren als ihre EU-Berufskolleginnen und -kollegen, mit denen sie – ob sie will oder nicht – im Wettbewerb steht. Hinzu kommt, dass Österreich aufgrund kleiner Höfe bereits weltweit zu den Ländern mit den höchsten Produktionskosten für Schweinefleisch gehört. Mit der „Gruppenhaltung neu“ zählt Österreich zu den EU-Ländern mit den strengsten Kriterien in der Schweinehaltung. Die Kombination aus hohen Kosten und strengen Auflagen stellt die Betriebe vor enorme Herausforderungen am EU-Binnenmarkt… .
Tularämie (Hasenpest), eine tödliche Krankheit bei Wildtieren in Heilbronn entdeckt – Hunde unbedingt anleinen
Die Tularämie greift in Deutschland weiter um sich. Auch die Übertragung auf den Menschen, mit schwerer Erkrankung, wurden nachgewiesen
Die tödliche Tierseuche wurde jetzt bei einem Feldhasen im Heilbronner Stadtwald festgestellt. Die tückische Hasenpest kann auch für Hunde und Menschen sehr gefährlich sein.
Alarmierende Meldung aus dem Stadtwald-Ost: Bei einem Feldhasen wurde Tularämie festgestellt. Der Hase zeigte auffällige neurologische Symptome und wurde bereits Anfang Mai erlegt, wie die Stadt Heilbronn mitteilt. Die sogenannte Hasenpest ist nicht nur für Wildtiere gefährlich und häufig tödlich, sondern kann auch auf Hunde und Menschen übertragen werden.
Deshalb raten die Behörden dringend, Hunde im betroffenen Gebiet anzuleinen – so lässt sich der Kontakt mit toten oder erkrankten Tieren vermeiden. Zudem sollten Hunde kein rohes Wild fressen und einen wirksamen Zeckenschutz tragen. Auch Menschen sollten sich mit Zeckenmitteln schützen… .
Atypische Geflügelpest (Newcastle-Disease): Grafschaft Bentheim ist alarmiert
In der niederländischen Gemeinde Oldenzaal nahe der Grafschaft Bentheim ist in einer Taubenzucht die sogenannte Newcastle-Krankheit ausgebrochen. Die Provinz Overejssel hat daraufhin eine Überwachungszone eingerichtet, die sich bis auf die Obergrafschaft erstreckt. Nach Angaben des Landkreises Grafschaft Bentheim sind davon rund 20 Tierhaltungen betroffen, mit rund 2,2 Millionen Tieren. Die Halter dürfen die Tiere nicht ins Freie lassen. Die Newcastle-Krankheit ist hochansteckend, sei für Menschen jedoch ungefährlich. Da ihr Krankheitsbild an die Geflügelpest erinnert, ist sie auch als atypische Geflügelpest bekannt… .
Schluss mit Tierquälerei und Verbrauchertäuschung!
Nach Berichterstattung zu Tierschutzverstößen fordert BUND Reform der Kontrollsysteme
Die Berichterstattung im SPIEGEL zu den massiven Tierschutzverstößen auch in den vermeintlich besseren Stufen 3 und 4 des privatwirtschaftlichen Haltungsform-Siegels und weiteren privaten Labeln kommentiert Patrick Müller, Experte für Tierhaltung beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND):
„Die Bilder sind schockierend, das Tierleid schwer zu ertragen. Die Recherchen des SPIEGEL und der Tierrechtsorganisation ARIWA zeigen, welche erheblichen Missstände selbst in Ställen mit vermeintlich hohem Standard wie mit Premiumsiegeln und Zertifizierung nach Haltungsform 3 und 4 vorzufinden sind.
Die Einführung privater Initiativen wie der 'Haltungsform' des Handels war ein wichtiger Schritt für mehr Tierschutz. Jedoch zeigen die aktuellen Recherchen, dass die privaten Labels nicht das halten, was sie versprechen. Eine Reform der Kontrollen ist deshalb dringend nötig.
Außerdem muss das Tierhaltungskennzeichnungsgesetz gesichert und ausgebaut werden. Mit mehr staatlichen und verlässlichen Kontrollen können Tierschutz und Verbraucher*innenschutz verbessert werden. Die aktuellen Fälle zeigen, dass das Tierhaltungskennzeichnungsgesetz nicht geschliffen, sondern ausgeweitet werden muss – auf alle Tierarten sowie auf den gesamten Lebenszyklus der Tiere und alle Verzehrwege. Verbraucher*innen müssen sich darauf verlassen können, was auf der Wurstpackung steht.“… .
Fleischskandal in Madrid aufgedeckt
Die Polizei hat in Spanien ein kriminelles Netzwerk zerschlagen, das Fleisch von zum Teil stark unterernährten und kranken Schafen und Ziegen illegal vertrieben haben soll.
Die Ware sei den Erkenntnissen zufolge ohne jegliche Kontrolle unter anderem an mindestens neun asiatische Restaurants sowie online auch an Privathaushalte verkauft worden, teilte die Polizeieinheit Guardia Civil mit. Betroffen war demnach vor allem die Region Madrid. Fünf Personen wurden festgenommen, gegen zwölf weitere wird ermittelt. Vier Restaurants wurden von den Behörden vorsorglich geschlossen.
Ein Polizeisprecher sagte auf einer Pressekonferenz, bei der Durchsuchung mehrerer illegaler Schlachthöfe habe man zum Beispiel allein in San Fernando de Henares östlich der spanischen Hauptstadt mehr als 200 zusammengepferchte kranke und sterbende Tiere entdeckt. Diese seien inmitten von Schmutz, abgetrennten Tierköpfen und Ratten gehalten worden. Mehr als 350 Tiere, die stark unterernährt, unheilbar krank oder teils missgebildet waren, habe man notschlachten müssen, hieß es.
Neben dem Betrieb in San Fernando - Medien wie die Zeitung «El País» sprachen von einem «Schlachthof des Grauens» - und Restaurants durchsuchte die Umweltschutzabteilung der Guardia Civil (Seprona) auch nicht angemeldete Viehzuchten und Schlachtanlagen sowie Industriehallen in den Provinzen Ávila, Toledo und Madrid. Den Festgenommenen werden unter anderem Tierquälerei, Verstöße gegen die öffentliche Gesundheit, Urkundenfälschung, Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung und Geldwäsche vorgeworfen.
Gericht stärkt Schulautonomie: Kein Anspruch auf tägliche Fleischmahlzeit
Eltern verklagen eine vegetarisch ausgerichtete Schule – und scheitern. Der Streit um das Schnitzel auf dem Speiseplan wird zum Symbol einer tieferen gesellschaftlichen Auseinandersetzung.
Eltern klagen gegen ihre Grundschule, weil diese nur einmal pro Woche Fleisch serviert. Das Verwaltungsgericht Freiburg weist ihre Forderung nach täglichen Fleischmahlzeiten ab und stärkt damit die Entscheidungsfreiheit der Schulträger. Der Fall einer Konstanzer Ganztagsgrundschule mit drei vegetarischen oder veganen Verpflegungstagen wird zum juristischen Präzedenzfall.
Die klagenden Eltern hatten eine tägliche Fleischoption gefordert und mit einer drohenden Mangelernährung ihrer Tochter argumentiert. Das Gericht ließ diesen Einwand jedoch nicht gelten und betonte den “erheblichen Gestaltungsspielraum” der Schulträger bei der Mittagsverpflegung. Gleichzeitig verwies es auf praktische Alternativen: Eltern könnten außerhalb der Schulzeiten oder durch mitgebrachtes Essen für fleischhaltige Mahlzeiten sorgen.
Diese Entscheidung trifft auf ein politisches Umfeld, das zwischen ernährungswissenschaftlichen Erkenntnissen und traditionellen Essgewohnheiten zerrissen ist. Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer, ein gelernter Metzgermeister aus den Reihen der CSU, hatte erst vor zwei Wochen mehr Fleisch in Schulen und Kitas gefordert. Sein Parteichef Markus Söder unterstützte diese Position mit einem Seitenhieb gegen die vorherige vegetarische Ausrichtung und propagierte eine Rückkehr zu traditionellen Fleischgerichten.
Doch Prof. Melanie Speck vom Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie bezeichnet Rainers Vorstoß als “unter gesundheitlichen Gesichtspunkten alles andere als sinnvoll”. Studien belegen, dass deutsche Kinder und Jugendliche bereits heute deutlich mehr Fleisch konsumieren, als die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt. Diese setzt auf maximal eine Fleischmahlzeit pro Woche und favorisiert stattdessen Gemüse, Getreide und Hülsenfrüchte.
Mit der zunehmenden Bedeutung von KI steigt der Druck auf die Schulen. Pölert betont, dass KI gezielt in bestehende Schulkonzepte integriert werden muss, anstatt als Selbstzweck zu dienen. Finanzielle Investitionen sind notwendig, um Lehrkräfte entsprechend zu trainieren und geeignete Plattformen zur Verfügung zu stellen. Letztlich erfordert die Digitalisierung nicht nur Technik, sondern auch eine offene und praxisorientierte Lernkultur.
Infektionsgefahr für Katzen: So erkennen Sie Vogelgrippe-Symptome rechtzeitig
Vogelgrippe betrifft nicht mehr nur Vögel: In Polen und Belgien sind erste Katzen infiziert – wie groß ist das Risiko für Haustiere in Deutschland?
Die Vogelgrippe, verursacht durch Influenza-A-Viren wie H5N1, ist in Deutschland weiterhin ein Thema. Während die Geflügelwirtschaft bereits seit einiger Zeit mit Ausbrüchen zu kämpfen hat, rückt nun eine andere Tiergruppe in den Fokus: Katzen. Zuletzt wurde von einigen Fällen von erkrankten Katzen in den Nachbarländern Polen und Belgien berichtet. Dadurch steigt auch das Risiko einer Infektion von in Deutschland lebenden Katzen.
In Deutschland treibt die Vogelgrippe bereits seit einigen Jahren ihr Unwesen. Bei Wildvögeln wurden allein seit Anfang dieses Jahres insgesamt 202 Fälle des hochpathogenen aviären Influenzavirus (HPAI) nachgewiesen. Bei Geflügel und gehaltenen Vögeln in Massentierhaltung wurden seit Januar 2025 mehrere Ausbrüche in Niedersachsen und Baden-Württemberg gemeldet. Glücklicherweise sind in Deutschland bislang allerdings keine Fälle von Vogelgrippe (H5N1) bei Hauskatzen bekannt geworden.
Katzen, die infizierte Vögel fressen oder Kontakt zu deren Ausscheidungen haben, sind besonders gefährdet. Auch die Gabe von rohem Hühnerfleisch (Barfen) kann eine Infektion mit den Vogelgrippeviren auslösen. Die Infektion kann bei Katzen zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen führen, die bis zum Tod reichen können… .