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NEWS
von der AVA und aus der Branche
Tiertransporte: EU betreibt ambitionslosen Tierschutz
Die aktuell für Tiertransporte in der EU gültigen Standards werden nur unzureichend umgesetzt. Zu diesem Schluss kommt eine Studie des Forschungsdienstes des Europäischen Parlaments, in Transport- und Agrarausschuss des Europaparlaments diskutiert wurde.
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Verwahrlost und ausgehungert: Veterinäramt rettet 182 Tiere
Verwahrlost, abgemagert und inakzeptabel untergebracht: Im Frühjahr musste das Veterinäramt des Kreises Steinfurt in zwei Fällen unverzüglich einschreiten – und konnte so 182 Tiere retten und tierschutzgerecht unterbringen.
Eine artgerechte Haltung von Tieren sollte selbstverständlich sein – doch das ist leider nicht immer der Fall. So wird das Veterinäramt des Kreises Steinfurt regelmäßig mit Fällen konfrontiert, in denen das Tierwohl von Halterinnen und Haltern massiv missachtet wird und sofortige Maßnahmen zum Schutz von Haus- oder Nutztieren notwendig sind.
Im Frühjahr konnten bei zwei dieser Einsätze durch unverzügliches Einschreiten des Veterinäramtes insgesamt 182 Tiere gerettet und anschließend tierschutzgerecht untergebracht werden, wie der Kreis Steinfurt in einer Pressemitteilung berichtet.
Tiere unter inakzeptablen Haltungsbedingungen
Im März stellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kreis-Veterinäramtes auf einem Hof in Westerkappeln grobe Verstöße gegen den Tierschutz fest. Aufgrund inakzeptabler Haltungsbedingungen entschieden sie vor Ort, die Tiere – darunter Pferde, Esel, Hühner, Katzen und Hunde – sofort anderweitig und tierschutzkonform unterzubringen. Insgesamt wurden 125 Tiere eingefangen, verladen und anschließend mit Unterstützung mehrerer Tierschutzvereine versorgt.
Neuerlicher MKS-Seuchen-Ausbruch hinter der Grenze: Österreich in Alarmbereitschaft
Die wiederholten Vorfälle von Maul- und Klauenseuche in Ungarn und der Slowakei alarmieren Österreich. Die Missbilligung von Ungarns Vorgehen wächst.
Die Maul- und Klauenseuche hält die österreichischen Behörden weiter in Atem. Die Sorge vor einer Ausbreitung wächst. Insbesondere die ungarischen und slowakischen Gebiete nahe der österreichischen Grenze sind von der Seuche stark betroffen. Ungarn hatte am 17. April den fünften bestätigten MKS-Ausbruch gemeldet. Im Fokus steht nun die Verunreinigung des Grundwassers.
Maul- und Klauenseuche in Ungarn: Weiterer Ausbruch versetzt Österreich in Alarmbereitschaft
Der jüngste Seuchenfall wurde in einem Milchkuhbetrieb mit 874 Tieren im ungarischen Rábapordányi festgestellt, wie der Landesmedienservice Burgenland berichtet. Noch in der Nacht wurden die betroffenen Tiere gekeult und in der Nähe der Ortschaft Pereszteg vergraben. Nach Bekanntwerden dieser Maßnahmen informierte das Burgenland das Gesundheitsministerium und nahm Kontakt mit den ungarischen Behörden auf. Die Sorge um eine mögliche Verunreinigung des Grundwassers ist groß… .
Sieben neue ASP-Fälle bei Mannheim
Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) hat sieben weitere ASP-Funde im Gebiet des Stadtkreises Mannheim nachgewiesen und bestätigt.
Anfang März hat die Afrikanische Schweinepest erstmals das Gebiet des Stadtkreises Mannheim erreicht.
Wie die Stadt Mannheim mitteilte, befanden sich die Fundorte erneut nördlich der A6 und damit nahe der Landesgrenze zu Hessen. Die Fälle würden sich in das grassierende Seuchengeschehen auf der hessischen Landesseite bei Lampertheim einfügen.
Um eine Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest durch die Bewegung von infizierten Wildschweinen zu verhindern, seien mit dem Ausbruch der Seuche ASP-Schutzzäune aufgestellt, primär auf hessischer Gemarkung. Die Zaunanlagen auf Mannheimer Gemarkung würden die hessischen Zäune ergänzen und weitere Ausbreitungsbarrieren darstellen. Die Elektrozaun- und Festzaunanlagen würden helfen, die weitere Ausbreitung der ASP nach Baden-Württemberg zu verhindern.
Da viele ASP-Schutzzäune über Tore als Durchlässe verfügen, appelliert die Stadt Mannheim eindringlich an alle Passanten, einen Beitrag zur Eindämmung der Seuche zu leisten, indem darauf geachtet wird, die Tore wieder zu verschließen.
Jahresration bereits aufgebraucht: Deutschland isst zu viel Fleisch
Am 22. April haben die Deutschen ihre Jahresration an Fleisch verbraucht: Am sogenannten „Meat-Exhaustion-Day“ ist die Menge an Fleisch verzehrt, die für Planet und Mensch gesund wäre. Das teilt die globale Tierschutzstiftung Vier Pfoten mit, die diesen seit 2023 berechnet.
Den Berechnungen zugrunde liegt die „Planetary Health Diet“ der EAT Lancet Kommission, eine internationale Ernährungsempfehlung von Fachleuten aus Klimaforschung und Ernährungswissenschaft.
Der „Meat-Exhaustion-Day“ fällt dieses Jahr auf ein späteres Datum als noch im Vorjahr – verschiebt sich allerdings lediglich um einen Tag. Dass er dieses Jahr später überschritten wird, ist für die Stiftung derweil kein Grund zur Freude.
„Dass die empfohlene Jahresmenge bereits im April erschöpft ist, bedeutet einen immer noch immensen Überkonsum an Fleisch in Deutschland.“ Nach Berechnungen der Stiftung müssten die Deutschen ihren Fleischkonsum um 70 Prozent reduzieren.
Empfehlung: Nicht mehr als ein Steak pro Woche
Die EAT Lancet Kommission empfiehlt: 14 Gramm Rind, Schwein oder Lammfleisch pro Tag, höchstens 28 Gramm. Somit wäre ein Rindersteak von 196 Gramm wöchentlich bereits die Menge, die laut der Experten nicht überschritten werden sollte. Für Geflügel sind es 29 Gramm am Tag, höchstens 58 – das entspricht einem Hähnchenbrustfilet in der Woche.
Fleisch schadet dem Klima
Das unterstreicht auch der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND): „Fleisch trägt in ganz erheblichem Maße zum globalen Ausstoß von Klimagasen bei“, erklärt der Vorsitzende Olaf Bandt. Zahlen der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen zufolge seien etwa zwölf Prozent des menschengemachten Ausstoßes von Klimagasen auf die Tierhaltung zurückzuführen. Davon entfielen zwei Drittel auf Fleisch, knapp ein Drittel auf Milchprodukte. Insbesondere Wiederkäuer produzieren große Mengen Methan bei der Verdauung.
Wenngleich der Fleischkonsum insgesamt rückläufig ist, steigt der Konsum von Geflügelfleisch. 693,3 Millionen Vögel werden pro Jahr in der Bundesrepublik getötet – Vier Pfoten spricht lieber von 1199 Hühnern pro Minute. Dabei sei deren Fleisch nicht unbedingt gesünder als rotes Fleisch: Eine amerikanische Studie wies denselben Cholesterin-Anstieg nach wie bei anderen Fleischsorten.
Zusätzlich sei dieses Fleisch häufig kontaminiert: 2024 fand die Albert-Schweitzer-Stiftung bei einer Untersuchung von Geflügel aus verschiedenen Supermärkten in jeder zweiten Probe antibiotikaresistente Keime – in der Intensivtierhaltung gehöre die prophylaktische Antibiose dazu.
Fleischkonsum müsse von der Politik gesteuert werden
Die Stiftung Vier Pfoten fordert deshalb, dass Tierbestände drastisch verkleinert werden. „Die deutsche Regierung sollte intensiv darauf hinarbeiten, Massentierhaltung und intensive Tierzucht schrittweise abzuschaffen.“ Supermärkte müssten ihre Preise ändern: Fleisch solle teurer, pflanzliche Produkte günstiger werden.
Dafür nimmt Vier Pfoten auch die Politik in den Blick: „Über die Besteuerung könnte die kommende Bundesregierung Fleisch unattraktiver machen.“ Das sieht auch der BUND so: „Die Agrarstruktur darf durch den nötigen Um- und Abbau der Tierzahlen nicht weiter geschädigt werden. Hierfür braucht es insbesondere Geld. Dieses kann beispielsweise durch die Erhöhung der Mehrwertsteuer oder eine Abgabe auf tierische Produkte eingenommen werden.“
Bandt fordert: Kantinen sollten sich an der Plantary Health Diet orientieren, bei der Förderung alternativer Proteine sei noch viel Luft nach oben. „All dies sollte in einer umfangreichen Ernährungsstrategie festgehalten werden, so wie sie das letzte Bundeslandwirtschaftsministerium bereits begonnen hatte.“
So gelingt es, weniger Fleisch zu essen
Verbrauchern solle der Umstieg auf pflanzliche Kost erleichtert werden. Wer bei sich anfangen will, dem rät das BzfE etwa zu einem „Meatless-Monday“. Grillgemüse oder selbstgefertigte pflanzliche Aufstriche könnten die Wurst als Brotbelag ablösen.
AVA-Kommentar: „Sollten wir uns nicht alle umbringen, damit der CO2 Gehalt in der Umwelt nicht zu sehr steigt und unsere Lebensgrundlage, die Umwelt, schont?! (Achtung Zynismus).
Sorry, aber uns erschrecken immer wieder solche Beiträge… .
Die Tricks mit unseren Lebensmitteln
Über die Hälfte der Menschen in Deutschland geht mehrmals wöchentlich in Supermärkten oder Discountern einkaufen. Mit geschickten Marketing-Tricks versuchen Händler und Hersteller, sie zum Kauf ihrer Produkte zu verleiten. Doch die sind manchmal alles andere als gesund: Zusatzstoffe, Aromen, Farbstoffe - bis hin zu Bakterien, die krank machen können. "Markt"-Moderator Jo Hiller und sein Team decken gemeinsam mit Branchenkennern, Insidern und Medizinern die Tricks rund um den Einkauf im Supermarkt auf.
Über die Hälfte der Menschen in Deutschland geht mehrmals wöchentlich in Supermärkten oder Discountern einkaufen. Mit geschickten Marketing-Tricks versuchen Händler und Hersteller, sie zum Kauf ihrer Produkte zu verleiten. Doch die sind manchmal alles andere als gesund: Zusatzstoffe, Aromen, Farbstoffe - bis hin zu Bakterien, die krank machen können. Schätzungen zufolge ist über ein Drittel des Geflügelfleisches, das in Supermärkten und Discountern verkauft wird, mit dem Campylobacter-Bakterium infiziert. Dieser Keim kann beim Menschen schwere Magen-Darm-Infekte auslösen. Etwa 70.000 Krankheitsfälle registrieren Behörden jährlich. Schuld daran ist die Massentierhaltung, hochindustrialisierte Schlachtprozesse und mangelnde Stallhygiene. Doch Verbraucher können sich mit guter Küchenhygiene vor einer Infektion schützen. Wer sich gesund ernähren will, greift im Supermarkt gerne zu Lebensmitteln, die mit einem zusätzlichen Gesundheitsversprechen beworben werden. Normale Fruchtsäfte werden mit Zusätzen wie Eisen, Elektrolyten oder Collagen zum Immun-Booster, Power-Reload oder Beauty-Drink. Handelsüblicher Frischkäse, Wraps und sogar Salamis werden mit einem "Extra an Proteinen" beworben und Müslis können angeblich zur Stärkung des Immunsystems beitragen. Verbraucherschützer und Mediziner sind sich jedoch einig: Solche Zusätze in Lebensmitteln sind überflüssig, nahezu wirkungslos und oftmals auch eine Verbrauchertäuschung. Zusatzstoffe verwenden Hersteller in fast allen verarbeiteten Lebensmitteln, zum Beispiel Aromen, Farbstoffe oder Konservierungsmittel. Zugelassen sind diese Stoffe zwar, aber einige von ihnen stehen bei Medizinern und Verbraucherschützern stark in der Kritik: Sie stehen im Verdacht, krebserregend zu sein, die Leber zu schädigen oder die Konzentration von Kindern zu beeinflussen. Einige Lebensmittel müssen sogar mit Warnhinweisen versehen sein. Doch diese Vorschrift wird nicht immer eingehalten. Markt-Moderator Jo Hiller und sein Team decken gemeinsam mit Branchenkennern, Insidern und Medizinern die Tricks rund um den Einkauf im Supermarkt auf: Wie werden die Verbraucher getäuscht? Wo lauern Gefahren für die Gesundheit? Und welche Qualität haben Lebensmittel aus Supermärkten und Discountern überhaupt?... .
Neues Seelsorge-Angebot geplant: Warum Tierärzte besonders suizidgefährdet sind
Tiermediziner leiden besonders stark unter psychischen Belastungen - jeder Fünfte hat laut einer Studie Suizidgedanken. Welche Aussichten eine bundesweite Seelsorge bieten soll.
In keinem anderen Beruf wie dem von Tierärzten müssen Menschen so über Leben und Tod entscheiden. Neben einer fachlichen Expertise kommt es daher auch auf Empathie an - und auf die Fähigkeit, sich abzugrenzen.
Mit den teils heftigen Emotionen und Unverständnis für Kosten seitens der Tierhaltenden konfrontiert zu werden, stellt für viele eine Herausforderung dar. Doktorin Susanne Elsner, Tierärztin mit Praxis in Harvestehude und Präsidentin der Tierärztekammer Hamburg, sagt dazu:
„Das Thema Haustier ist hochemotional. Wir müssen einerseits die Leute emotional abholen, andererseits uns selbst schützen“.
Studie: Erhöhtes Suizidrisiko bei Tierärzten
Nur 49 Prozent der Veterinäre empfinden ihren Beruf im Allgemeinen als wertgeschätzt. Das geht aus einer Studie des Pharmaunternehmens Boehringer Ingelheim hervor, an der insgesamt 1.056 Tierärzte aus sechs Ländern teilnahmen.
In einer weiteren Studie von Forscherinnen der FU Berlin und der Universität Leipzig wurde die Häufigkeit von Depressionen, Suizidgedanken sowie das Suizidrisiko bei Tiermedizinern in Deutschland untersucht. Die Ergebnisse zeigten: Von den 3.118 Teilnehmenden haben rund 20 Prozent aktuelle Suizidgedanken und mehr als ein Viertel klinisch auffällige Werte im Bereich Depressivität.
Diese Werte sind vier- bis sechsmal höher als in der deutschen Gesamtbevölkerung. In Deutschland werden in der Gesundheitsberichterstattung keine Berufsgruppen unterschieden, daher weiß man nicht, genau wie viele Suizide es bei den Tierärzten im Vergleich zu anderen Berufsgruppen gibt.
Tierärztin: Einschläferungen mental sehr belastend
Zudem warf eine amerikanische Studie die Frage auf, ob zum Beispiel durchgeführte Einschläferungen von Tieren eine Rolle spielen könnten. Zwar konnte die Studie keine eindeutigen Belege dafür finden, doch die Einschläferung wird von vielen Tierärzten als belastend erlebt, wie auch Susanne Elsner berichtet.
Elsner erzählt von einer für sie belastenden Erfahrung: "Das war mal ein Hausbesuch, bei dem drei Kinder weinend daneben saßen und der Besitzer noch mit seiner Frau, die irgendwo in Ostasien war, Video gechattet hat. Währenddessen musste dieser Hund eingeschläfert werden", nach so einer Situation bräuchte man jemanden zum Reden und zum Zuhören. Professorin Heide Glaesmer, Diplompsychologin des Universitätsklinikums Leipzig, erklärt:
„Die Entscheidung zur Einschläferung wird oft auch aus Kostengründen getroffen und ist damit oft mit einem ethischen Dilemma verbunden“.
Vielfältige Gründe für psychische Belastung
Das Stresslevel und die Arbeitsbelastung seien hoch. "Das liegt an den Arbeitszeiten, der Bezahlung, vor allem am Anfang der Berufstätigkeit. Das Suizidrisiko steigt auch, weil die Tierärzte Zugang zu letalen Mitteln haben und wissen, wie man sie einsetzt", so Glaesmer.
Hinzu komme, dass im Gegensatz zum medizinischen Versorgungssystem für Menschen nur wenige Tiere krankenversichert seien. "In der Humanmedizin schieben die meisten Leute ihre Krankenkassenkarte durch das Lesegerät und haben keinen Vergleich, was sie an Kosten produzieren", sagt Elsner. Die Tiermedizin habe in den letzten Jahrzehnten einen immensen Fortschritt gemacht - aber irgendwann kämen die Halter an ihre finanziellen Grenzen.
„Wir Tierärzte stehen im Konflikt, dass wir die Tiere bestmöglich behandeln wollen, wir müssen den Besitzern dann aber ans Geld gehen“. (Dr. Susanne Elsner, Tierärztin und Präsidentin der Tierärztekammer Hamburg).
Neue Seelsorge soll im Norden Tierärzten helfen
Bislang gab es in Deutschland kaum spezifische Hilfsangebote, um die mentale Gesundheit für Tierärzte zu verbessern. Der Verein Vethilfe will das ändern - und ab Sommer eine bundesweite Telefonhotline anbieten.
Dort sitzen, wie bei der Telefonseelsorge, ausgebildete Freiwillige aus dem tiermedizinischen Bereich. Als Zugang zu einer sachgerechten Behandlung könne diese helfen, sagt Glaesmer.
„Wichtig ist aber auch, dass die Betroffenen ihre Notlage erkennen und sich Hilfe suchen“, so Heide Glaesmer, Universitätsklinikum Leipzig… .
Zecken sind immer früher unterwegs
Der Klimawandel sorgt nicht nur für Rekordtemperaturen im Sommer, sondern auch für milde Winter. Darüber freuen sich unter anderem Zecken, denn bei den milden Temperaturen kommen die Tiere besser über den Winter. In der Folge werden die Schädlinge auch im Saarland zahlreicher und früher aktiv.
In den vergangenen zwei Jahren hat es im Saarland deutlich mehr Fälle der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) gegeben als in den Jahren davor. Das geht aus Erhebungen des Robert Koch Instituts (RKI) hervor. Die Krankheit wird in erster Linie durch Zecken übertragen.
Dabei spielen die warmen Temperaturen den Schädlingen in die Karten und machen es ihnen möglich, früher aktiv zu werden und erfolgreicher zu überwintern. Daher sollten Naturliebhaber bereits im Frühjahr Vorsichtsmaßnahmen treffen, um sich vor den Krankheitsüberträgern zu schützen… .
Wiedereinführung der Agrardieselrückvergütung ist ein Unding
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Tierschutz: Kontrolluntersuchungen von Rindern auf IBR/IPV reduziert
Aufgrund des hohen Tiergesundheitsniveaus im Land können Kontrolluntersuchungen von Rindern auf IBR/IPV reduziert werden. Künftig muss die Untersuchung nur noch alle drei Jahre erfolgen.
„Das Tiergesundheitsrecht Animal Health Law (AHL) der Europäischen Union (EU) hat die bisherigen nationalen Regelungen zur Bekämpfung und Überwachung von Tierseuchen abgelöst. Da Baden-Württemberg bereits seit dem 30. September 2015 als Zone mit dem Status,seuchenfrei‘ in Bezug auf Infektiöse bovine Rhinotracheitis (IBR) / Infektiöse pustulöse Vulvovaginitis (IPV) anerkannt ist,müssen zukünftig die Kontrolluntersuchungen nicht mehr bei allen über 24 Monate alten Rindern im Abstand von maximal zwölf Monaten durchgeführt werden. Der Zeitraum der bisher jährlich durchzuführenden Blutentnahmen in Mutterkuhbetrieben und auch in Aufzuchtbetrieben,die Rinder zur weiteren Nutzung in andere Betriebe abgeben,kann aufgrund des hohen Tiergesundheitsniveaus in Baden-Württemberg auf drei Jahre verlängert werden und in Form einer repräsentativen Stichprobenuntersuchung durchgeführt werden. Das entlastet viele rinderhaltenden Betriebe und senkt die bürokratischen Auflagen für die Landwirtschaft“ sagte der Minister für Ernährung,Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk.
Unterschiedliche Regelungen je nach Betriebsart
Mutter-/ Ammenkuhkuhhaltungen (inklusive extensive Weidehaltungen von Boviden wie Bison,Wisent,Wasserbüffel,Rind,et cetera) sind zukünftig alle drei Jahre blutserologisch über eine Stichprobe auf IBR/IPV zu untersuchen. Aufzuchtbetriebe,sind ebenfalls alle drei Jahre mittels einer Stichprobe zu untersuchen.
Fresseraufzuchtbetriebe,das heißt Betriebe,die zu mehr als 50 Prozent aus bis zu neun Monate alten Rindern bestehen,müssen dagegen jährlich mittels Stichprobe untersucht werden.
Für die Überwachung von Milchviehbetrieben wird weiterhin unverändert das bisherige Verfahren mittels Sammelmilchuntersuchungen angewendet (zwei Sammelmilchuntersuchungen pro Jahr im Abstand von mindestens drei Monaten).
In Endmastbetrieben, in denen die gehaltenen Rinder keinen Kontakt zu gehaltenen Rindern aus anderen Beständen haben und die ausschließlich unmittelbar zur Schlachtung abgeben werden, erfolgen keine weiteren Untersuchungen.
Die entnommenen Proben werden neben IBR/IPV immer auch auf Brucellose und Leukose untersucht.
Die Stichprobengröße ist anhand der Gesamtzahl der im Bestand gehaltenen,über zwölf Monate alten Rinder zu ermitteln und beträgt maximal 29 Tiere. Die Berechnung des tatsächlichen Stichprobenumfangs (Sicherheit 95 Prozent / Prävalenz zehn Prozent) kann online durch Eingabe der Anzahl über zwölf Monate alter Rinder unter der Registerkarte „Erhebungen zum Nachweis einer Krankheit“ über den Menüpunkt „Berechnung Stichprobe Krankheitsnachweis“ erfolgen.
IBR/IPV
Die IBR/IPV ist eine gelistete Seuche der Kategorie C,die für einige Mitgliedstaaten relevant ist und für die Maßnahmen getroffen werden müssen,damit sie sich nicht in anderen Teilen der Union ausbreitet,die amtlich seuchenfrei sind oder in denen es Tilgungsprogramme für die jeweilige gelistete Seuche gibt. Deutschland hat unverändert den Status „seuchenfrei“ in Bezug auf IBR/IPV.
Für den Menschen besteht keine Infektionsgefahr bei IBR/IPV,früher BHV1 (Bovines Herpesvirus Typ 1). Fleisch- und Milchprodukte können ohne Bedenken verzehrt werden.
Tierseuchenkasse Baden-Württemberg /PM Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz