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NEWS
von der AVA und aus der Branche
Nur einmal sprang H5N1 über – und verseucht seither die US-Rinderherden
Vor einem Jahr schreckte die Nachricht eines „Artensprunges“ in den USA weltweit Virologen auf. Dass die Vogelgrippe nach wie vor in Rinderherden grassiert, ist hochgefährlich. Nun weisen Forscher nach, wie es zu dieser Epidemie kam.
Im März 2024 wurden erstmals Vogelgrippeviren bei Kühen in den USA nachgewiesen. Der Ausbruch in den amerikanischen Rinderherden hält an – und lässt sich einer neuen Studie zufolge auf einen einzigen Wildvogel-Kontakt zurückverfolgen. Dieser Eintrag, „Spillover“ genannt, habe wahrscheinlich „Mitte bis Ende 2023 in Texas“ stattgefunden, berichten US-Forscher aktuell im Fachmagazin „Science“. Spätestens im Dezember 2023 muss es passiert sein.
Danach habe sich das hochpathogene Virus über Monate unter den Kühen weiterverbreitet – unter anderem in die Bundesstaaten North Carolina, Idaho, Michigan, Ohio, Kansas und South Dakota.
Im späten Januar 2024 hatten Tierärzte in den USA bei Milchkühen eine verringerte Futteraufnahme sowie Veränderungen bei der Milchqualität und -produktion beobachtete. Am 25. März 2024 wurde ein H5N1-Influenzavirus der Klade 2.3.4.4b bei Milchkühen in Texas bestätigt. Kurz darauf wurde das Virus von Mitgliedern des National Animal Health Laboratory Network bei Rindern bereits in acht weiteren US-Bundesstaaten nachgewiesen.
Der Ausbruch hält an, dutzende Menschen – vor allem Farmarbeiter – haben sich bereits angesteckt, ein Mensch starb. Experten mahnen mehr Maßnahmen zur Eindämmung an und warnen ansonsten vor einer neuen Pandemie. Die Gesundheitsbehörden CDC in den USA schätzen das Risiko für die Allgemeinbevölkerung derzeit als niedrig ein.
In Kanada war ein Teenager schwer erkrankt, nachdem sich die Jugendliche vermutlich bei einem Wildvogel mit H5N1 angesteckt hatte. Das Mädchen wurde auf der Intensivstation behandelt und konnte sich im Laufe von Monaten wieder erholen. Doch in Mexiko starb Anfang April 2025 eine Dreijährige an den Folgen einer H5N1-Infektion… .
Herzen schlagen bei der Pferdetherapie synchron
Schauen sich Verliebte in die Augen, schlagen ihre Herzen im Gleichtakt; ebenso Mutter und Säugling beim gemeinsamen Spielen; und auch Chormitglieder passen beim Singen ihre Herzfrequenzen aneinander an. Dieser Effekt wurde nun auch bei der Pferdetherapie nachgewiesen: Da passen sich die Herzschläge von Mensch und Tier einander an, berichten Schweizer und Wiener Forscherinnen und Therapeutinnen. Zudem zeigten sie in der Studie die stressreduzierende Wirkung dieser Therapie.
Die pferdegestützte Therapie gelte als vielversprechende Methode zur ergänzenden Behandlung von Personen mit intellektueller Beeinträchtigung. Vielfach belegt sei die verbesserte motorische Kontrolle durch die Pferdetherapie, doch die psychologischen Vorteile und die zugrunde liegenden Mechanismen seien noch nicht vollständig verstanden, schreibt das Forscherteam um die Klinische Psychologin Anna Naber und Roswitha Zink vom Wiener Kinderhospiz und Therapiezentrum „Lichtblickhof“ sowie Lisa Maria Glenk vom Messerli Forschungsinstitut für Mensch-Tier-Beziehung der Veterinärmedizinischen Universität Wien und Karin Hediger von der Universität Luzern in ihrer im Fachjournal „Complementary Therapies in Clinical Practice“ veröffentlichten Studie.
In der Pilotstudie wurden physiologische Werte für eine Stressreaktion wie Herzfrequenz oder Stresshormon Kortisol erstmals gemeinsam bei Klientinnen mit einer intellektuellen Beeinträchtigung im frühen Erwachsenenalter, einer Therapeutin sowie Therapiepferden gemessen. Die Messungen erfolgten vor, während und nach einer standardisierten Therapiesitzung.
„Wir fanden heraus, dass sich die Herzschläge aneinander anpassten und sich synchronisierten – aber nur unter einer bestimmten Voraussetzung“, erklärte Naber gegenüber der APA. Der ausschlaggebende Faktor dabei war eine positive Beziehung der Interaktionspartner: So schlugen die Herzen von Klientin und Pferd nur dann im Gleichtakt, wenn es sich um das Lieblingspferd der jeweiligen Klientin handelte. Und zwischen Therapeutin und Pferd war der Effekt größer, wenn die Therapeutin mit einem Pferd interagierte, mit dem sie eine intensive Beziehung hatte, die über eine Arbeitsbeziehung hinausging.
In der Studie konnte auch gezeigt werden, dass die Pferdetherapie eine stressreduzierende Wirkung auf die Klientinnen hatte. Nach dem Kontakt mit dem Pferd hatten die jungen Erwachsenen niedrigere Werte des Stresshormons Kortisol im Speichel und ihr Puls war niedriger, „beides Anzeichen für Entspannung“, so Naber. Zudem war die sogenannte Herzratenvariabilität (HRV) höher, ein Maß für die Anpassungs- und Adaptionsfähigkeit des Organismus an Belastungen, was für ein hohes Wohlbefinden spreche. „Beim Lösen einer Herausforderung zeigte sich eine signifikant niedrigere Herzfrequenz, wenn das Pferd dabei war, als wenn die Herausforderung ohne Pferd gelöst werden musste“, so die Klinische Psychologin.
Dass Pferde sich positiv auf das Wohlbefinden auswirken und dabei helfen, Stress zu reduzieren und Entspannung zu erleben, wisse man aus der täglichen Praxis in der Pferdetherapie bereits aus vielen Beobachtungen und Erlebnissen. Das gelte auch für die Bedeutung von „Beziehung“ im therapeutischen Setting. Mit der Studie werde diese Erfahrung nun auch wissenschaftlich darstellbar. „Wir hoffen damit, eine größere Akzeptanz der pferdegestützten Therapie zu erreichen und die Rahmenbedingungen dafür zu optimieren“, so Zink.
Die Fachpublikation finden Sie hier.
„World Veterinary Day“: Tierärztekammer in Österreich warnt erneut vor Nachwuchsmangel
Die Bekämpfung von Tierseuchen ist nur mit einer ausreichenden Anzahl an Tierärzt*innen möglich.
Die aktuellen Ausbrüche der Maul- und Klauenseuche (MKS) in den Nachbarländern Ungarn und der Slowakei geben Grund zur Sorge: Die Bekämpfung von Tierseuchen ist im Ernstfall auch hierzulande nur mit einer ausreichenden Anzahl an Tierärzt*innen und qualifiziertem Fachpersonal möglich. Der zunehmende Mangel an praktizierenden Tierärzt*innen in Österreich stellt deshalb eine ernstzunehmende Herausforderung dar.
Stabiler EU-Schweinefleischexport 2024: China bleibt wichtigster Kunde
Im Jahr 2024 hat sich der Schweinefleischexport der Europäischen Union auf einem nahezu konstanten Niveau gehalten. Insgesamt wurden 4,264 Millionen Tonnen ausgeführt – ein leichter Zuwachs von 0,4 Prozent beziehungsweise rund 16.000 Tonnen im Vergleich zu 2023.
Die Ausfuhrmengen liegen jedoch weiterhin deutlich unter den Spitzenwerten früherer Jahre. Zum Vergleich: Im Jahr 2022 wurden noch über 5,3 Millionen Tonnen exportiert, in den beiden Jahren zuvor lag das Volumen jeweils über 6 Millionen Tonnen.
Trotz eines anhaltenden Rückgangs der Bestellungen bleibt China auch 2024 der wichtigste Abnehmer für EU-Schweinefleisch. Die Ausfuhren in das Land beliefen sich auf 1,12 Millionen Tonnen – das sind 3,1 Prozent weniger als im Vorjahr. Zum Höhepunkt im Jahr 2020 hatte China infolge der Afrikanischen Schweinepest mehr als 3,3 Millionen Tonnen aus der EU bezogen.
Auch der Handel mit Großbritannien entwickelte sich rückläufig. Die Lieferungen sanken im Vergleich zu 2023 um 0,7 Prozent und lagen bei 895.700 Tonnen. Damit bleibt das Vereinigte Königreich ein bedeutender, aber leicht geschrumpfter Markt für europäische Produzenten.
Eine spürbare Steigerung zeigte hingegen der Absatz auf den Philippinen. Dort legte der Import von EU-Schweinefleisch im Vergleich zum Vorjahr um 26,1 Prozent auf 366.500 Tonnen zu. Das asiatische Land ist damit der drittgrößte Kunde der EU in diesem Segment.
Knapp dahinter folgt Japan. Dorthin wurden 354.800 Tonnen exportiert – ein Rückgang um 0,4 Prozent im Vergleich zu den Zahlen aus 2023. Südkorea hingegen verzeichnete ein moderates Plus von 3,8 Prozent, was die Liefermenge auf 251.500 Tonnen steigen ließ.
Ebenfalls positiv entwickelte sich der Export nach Vietnam. Die Mengen stiegen dort im vergangenen Jahr um 15,2 Prozent und erreichten 136.400 Tonnen. Damit zeigt sich, dass bestimmte asiatische Märkte weiterhin ein hohes Wachstumspotenzial für EU-Schweinefleisch bieten.
Nach Nordamerika nahmen die Ausfuhren ebenfalls zu. Die Vereinigten Staaten importierten 113.900 Tonnen, was einem Anstieg von 11,6 Prozent entspricht. Auch Australien erhöhte seine Einfuhren – dort wurden 2024 insgesamt 99.800 Tonnen abgenommen, ein Plus von 5,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Im Gegensatz zu den Exporten ging die Einfuhr von Schweinefleisch in die Europäische Union zurück. Mit rund 159.000 Tonnen wurde 2024 ein Minus von 3,8 Prozent gegenüber 2023 verzeichnet. Besonders deutlich war der Rückgang bei den Lieferungen aus dem Vereinigten Königreich, die um ebenfalls 3,8 Prozent auf 106.200 Tonnen sanken.
2024 fast drei Tierschutz-Delikte am Tag
Im vergangenen Jahr 2024 hat es in Bayern täglich fast drei Tierschutz-Delikte gegeben. 1.031 Straftaten nach dem Tierschutzgesetz wurden nach Angaben des bayerischen Landeskriminalamts 2024 verzeichnet. 2023 hatte die Zahl mit 1.045 Straftaten ähnlich hoch gelegen.
Die Zahl der Verstöße dürfte aber höher liegen. Das LKA bezieht sich auf Daten aus der polizeilichen Kriminalstatistik. Diese registriert Straftaten (Paragraf 17), aber keine Ordnungswidrigkeiten (Paragraf 18) nach dem Tierschutzgesetz. Um welche Straftaten es sich genau handelt, wird nicht einzeln erfasst.
Tierschützer fordern strengere Strafen
Der bayerische Tierschutzbund geht von einer hohen Dunkelziffer aus. Es werde wahrscheinlich nur die Spitze des Eisbergs an Verstößen etwa gegen das Tierschutzgesetz und die Hundehalteverordnung aufgedeckt und angezeigt, sagte die Präsidentin Ilona Wojahn. «Wir würden uns strengere Strafen wünschen, viele Anzeigen werden eingestellt.»
In der Regel gingen beim Tierschutzbund wöchentlich ein bis zwei Anzeigen von besorgten Tierfreunden darüber ein, dass Tieren physische oder psychische Schmerzen, Leiden oder Schäden zugefügt würden, sagte der für Rechtsfragen zuständige Experte Robert Derbeck.
Lange Aufarbeitung
Bei den Anzeigen handele es sich überwiegend um Ordnungswidrigkeiten, für die kommunale Stellen wie Veterinäramt oder Naturschutzbehörde zuständig seien, sagte Derbeck. In diesen Fällen erhalte der Tierschutzbund aus Datenschutzgründen keine Rückmeldung mehr, ob sich an den bemängelten Zuständen etwas ändere. Bei Straftaten seien die Staatsanwaltschaften zuständig. Aber auch da vergingen oftmals Jahre, bis ein Fall abgeschlossen sei, sagte er.
Für Schlagzeilen sorgen vor allem mögliche Tierschutzverstöße in der Landwirtschaft und auf Schlachthöfen. Die Bayerische Kontrollbehörde für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen in Kulmbach überwacht und kontrolliert rund 600 Großbetriebe in diesem Bereich. Wie viele Mängel dabei im vergangenen Jahr registriert wurden, war noch unklar. Die Jahresstatistik ist einer Sprecherin zufolge bisher nicht fertiggestellt.
Tierwohl-Verstöße? Westfleisch lässt Lieferbeziehung zu Landwirten ruhen
Nach einem Bericht von „Report Mainz“ über schwere Tierwohl-Vergehen in drei Schweinehaltungen überprüft Westfleisch die Betriebe. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.
Die ARD-Sendung „Report Mainz“ hat am Dienstagabend (22.4.) über Hinweise auf Missstände in drei Schweinemastbetrieben berichtet. Dabei wurden Videoaufnahmen der Tierrechtler-Gruppe Aninova gezeigt. Sie sollen aus drei Betrieben in Nordrhein-Westfalen stammen, die auch Westfleisch beliefern.
Gezeigt werden stark verschmutzte, kranke und erhebliche verletzte Tiere sowie ein Kadaver, der von anderen Schweinen in der Bucht zerlegt wurde. Schwere Missstände, wenn sie zutreffen.
Auf Anfrage von agrarheute teilte Westfleisch jetzt mit, dass die von Report Mainz benannten Betriebe intensiv geprüft würden.
Westfleisch: QS-Lieferberechtigung wurde aberkannt
„Wir nehmen solche Hinweise sehr ernst und gehen ihnen mit aller Entschiedenheit nach“, erklärte ein Sprecher von Westfleisch. Auch QS und die zuständigen Veterinärbehörden hätten die betreffenden Höfe aufgesucht, nachdem sie von den Strafanzeigen gegen die Betriebe Kenntnis erhalten hatten.
Aufgrund der Berichterstattung laufe eine neuerliche Bewertung der Betriebe durch QS. „Bis zum Vorliegen des Abschlussberichts wurde allen Betrieben die QS-Lieferfähigkeit anerkannt, somit ruht aktuell die Lieferbeziehung“, so Westfleisch… .
Tierwohlbericht 2024: Nachfrage nach Tierwohl-Schweinen stagniert
Schon 2021 hat sich die österreichische Schweinebranche im Rahmen einer Tierwohlstrategie zu einer Weiterentwicklung im Bereich Tierwohl bekannt. Seither wird intensiv am Ausbau der Tierwohl- Schweinehaltung in Österreich gearbeitet. Im Kern der Bemühungen steht die sogenannte marktbasierte Weiterentwicklung. Für Betriebe, die auf Tierwohl-Haltung umstellen wollen, sollen nachhaltige Vermarktungsschienen geschaffen werden. Dies sichert einerseits die Haltung von Tierwohl-Schweinen langfristig ab. Andererseits können Investitionen in Tierwohl-Ställe nur durch mehrjährige Partnerschaften und Abnahmevereinbarungen getätigt werden. Diese Weiterentwicklung setzt allerdings eine gesteigerte Nachfrage durch unsere Marktpartner voraus. Die Österreichische Schweinebörse präsentierte aktuelle Trends im „Tierwohlbericht 2024“.
Zwtl.: Kein Wachstum außerhalb von Projekten
Obwohl 2024 die Schlachtungen im Rahmen von Bio- und Tierwohl- Qualitätsprogrammen um 8,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen sind, ist aktuell kein weiteres Wachstum absehbar. Aufgrund großer Initiativen von Handel und Landwirtschaft, wie beispielsweise das Projekt „Fair zum Tier“ von BILLA und BILLA Plus, ist die Anzahl an Bio- und Tierwohlschweinen seit 2021 von 170.000 auf 246.000 um 43,9 Prozent angewachsen. Der Aufbau des Projekts „Fair zum Tier“ wird allerdings Ende 2025 abgeschlossen sein. Außerhalb solcher Projekte ist aktuell kaum Wachstum im Tierwohlsegment erkennbar, die Nachfrage nach Tierwohlschweinen stagniert. Deshalb kann Betrieben, die auf besonders tierfreundliche Haltung umsteigen wollen, aktuell keine Vermarktungsgarantie zugesichert werden.
Zwtl.: Weiterentwicklung hängt von Nachfrage ab
Um die Tierwohlproduktion weiter auszubauen, braucht es eine gesteigerte Nachfrage nach Bio- und Tierwohl-Schweinefleisch. Große Player im Bereich Handel, Gemeinschaftsverpflegung oder öffentliche Hand können ihre Position nutzen, um die Nachfrage nach Tierwohlprodukten anzukurbeln. So ermöglichen sie weiteren Betrieben den Umstieg auf die Tierwohl-Schweinehaltung. Auch eine transparente Auslobung von Herkunft und Haltung in allen Bereichen – von der Käsekrainer im Supermarkt bis hin zum Schnitzel im Wirtshaus – würde eine positive Entwicklung unterstützen. Darüber hinaus braucht es einen verlässlichen rechtlichen Rahmen für die Schweinehaltung in Österreich, um Investitionen in allen Segmenten der österreichischen Schweinehaltung zu ermöglichen. Eine rasche, praxistaugliche Lösung im Bereich des Verbots der unstrukturierten Vollspaltenbuchten ist daher das Gebot der Stunde.
Den vollständigen Tierwohlbericht 2024 finden Sie hier.
Zwtl.: Zitate
„Was den Tieren guttut und sich bewährt hat, soll bleiben. Wo Verbesserungen nötig sind, finden sich Lösungen – aber immer mit einem wachsamen Blick auf die Märkte. Denn nur, wenn wir überlegt handeln, sichern wir uns eine tiergerechte Zukunft.“ Ing. Rupert Hagler, Obmann Österreichische Schweinebörse
„ Österreich gehört in vielen Bereichen der Tierhaltung zu den Vorreitern in Europa. Investitionen in allen Bereichen der Schweinehaltung werden nur getätigt, wenn Bauern und Bäuerinnen wieder Vertrauen in den gesetzlichen Rahmen fassen. Wir fordern daher von der Politik rasche und praxistaugliche Lösungen in allen offenen Fragen der Schweinehaltung!“ Ing. Franz Rauscher, Obmann Schweinehaltung Österreich
„ Die Haltungsform der Schweine in Österreich ist vielfältig: vom gesetzlichen Mindeststandard über Tierwohl bis Bio. Ebenso vielfältig ist das Interesse der Konsumenten. Daher braucht es dringend die Haltungsformenkennzeichnung. Für mehr Fairness für Erzeuger und Verbraucher!“ Dr. Johann Schlederer, Geschäftsführer Österreichische Schweinebörse
„Die Entwicklungen am Tierwohlschweine-Markt zeigen eindeutig: eine nachhaltige Weiterentwicklung zu mehr Tierwohl und Nachhaltigkeit ist nur dann möglich, wenn von der Landwirtschaft über den Handel bis hin zu den Konsumentinnen und Konsumenten alle gemeinsam Verantwortung übernehmen.“ DI Michael Klaffenböck, Geschäftsführer Schweinehaltung Österreich.
Bauern verteidigen Messe-Bild: Hunde gehen auch zum Coiffeur
Tierrechtsstreit um eine Gewerbeausstellungs-Werbung: Geföhnte Tiere sorgen für Empörung – die BEA und der Bauernverband verteidigen das Sujet.
Eine geföhnte Kuh, ein frisiertes Pferd, ein Schwein, dem der Kopf gebürstet wird: Die Tierrechtsorganisation Tier im Fokus (TIF) ist wenig glücklich mit dem diesjährigen Werbesujet der Berner Gewerbeausstellung BEA.
Die Werbung sei irreführend und setze Tiere herab. Deshalb reichte TIF eine Beschwerde bei der Schweizerischen Lauterkeitskommission ein. Nau.ch berichtete.
BEA weist Vorwürfe entschieden zurück
Bei der BEA sorgen die Kritik und die Darstellung von TIF für Unverständnis.
Das Sujet sei «mit viel Sorgfalt und Respekt gegenüber dem Tierwohl» gestaltet worden, sagt Messeleiter Reto Gertsch zu Nau.ch. Die Vorwürfe von TIF weise man daher entschieden zurück.
Gertsch: «Ziel der Darstellung war es, mit einem augenzwinkernden, positiven Bild Aufmerksamkeit für die Vielfalt der BEA zu wecken.»
Man habe keinesfalls Tiere erniedrigen oder lächerlich machen wollen.
Denn: «Den Schutz und das Wohlergehen der Tiere nehmen wir sehr ernst.» Man stehe seit Jahren in engem Austausch mit dem Kantonalen Veterinäramt, dem Kantonstierarzt sowie dem Schweizer Tierschutz (STS).
Weshalb hat sich die BEA denn überhaupt für dieses tierische Sujet entschieden?
Gertsch: «Es soll den Bezug zur BEA und zur landwirtschaftlichen Tierhaltung zum Ausdruck bringen. Einem Bereich, dem wir mit viel Respekt und Sorgfalt begegnen.»
Rückendeckung erhält die Messe von Schweizer Bauernverband. «Die Tiere werden an der BEA sehr gut behandelt, gepflegt und betreut. In keinem Fall erniedrigt oder instrumentalisiert», sagt der Verband gegenüber Nau.ch.
«Auch für Hunde und Katzen gibt es zahlreiche Coiffeursalons»
Es sei an der Messe sehr lange Tradition, dass Tiere ausgestellt, präsentiert und vorgeführt würden.
«Dabei sind bei Grosstieren (Rinder und Pferde) seit je Bürste und Striegel im Einsatz. Auch für Hunde und Katzen gibt es zahlreiche Coiffeursalons und Wettbewerbe.»… .
Aktuelle Umfrage zeigt: Über 90 % der Tierbesitzer sind für die tierärztliche Arbeit dankbar
- Neue Daten zeigen, dass 94 % der Tierbesitzer*innen die Arbeit der Tierärzt*innen generell schätzen[1], während nur 49 % der Tierärztinnen und Tierärzte ihren Beruf als wertgeschätzt empfinden.[2]
- Die Umfrage bestätigt unterschiedliche Wahrnehmungen: 65 % der Tierhaltenden denken, dass Tierärzte eine gute Work-Life-Balance haben[1], während 48 % der Tierärzt*innen sagen, dass Tierhalter unterschätzen, wie sehr sie ihre Work-Life-Balance opfern, um Tieren zu helfen[2].
- Am Welttierärztetag 2025 ermutigen Boehringer Ingelheim und Kampagnenpartner Tierhaltende, ihre Wertschätzung gegenüber ihren Tierärztinnen und deren Teams auszudrücken.
Im Vorfeld des Welttierärztetags am 26. April 2025 hat Boehringer Ingelheim die Ergebnisse einer neuen internationalen Umfrage vorgestellt, die untersucht hat, wie Tierbesitzerinnen und Tierbesitzer die wichtige Rolle und gesellschaftliche Bedeutung der tierärztlichen Versorgung wahrnehmen. Ergänzt wird der Blickwinkel der Tierhaltenden durch eine Umfrage von 2024, die ebenfalls in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut Kynetec durchgeführt wurde und untersuchte, ob sich Tierärzte von Tierhaltern wertgeschätzt und verstanden fühlen. Dies ist Teil der Kampagne „Going Beyond“ von Boehringer Ingelheim, welche oft unbemerkte und unterbewertete Aspekte der veterinärmedizinischen Arbeit hervorheben soll.
„In Zusammenarbeit mit unseren Kampagnenpartnern von ‚Going Beyond‘ sind wir stolz darauf, Tierärzt*innen zu feiern und auf ihre weltweit entscheidende Rolle als Praktiker, Fürsprechende, Forscher*innen, Pädagog*innen, Chirurg*innen, Expert*innen für öffentliche Gesundheit und mehr aufmerksam zu machen“, sagte Claire Fowler, Head of Global Strategic Marketing bei Boehringer Ingelheim Animal Health.
Die Umfrage 2025 von „Going Beyond“ unter Tierhaltern ergab mehrere Erkenntnisse, die sich deutlich von den Wahrnehmungen der 2024 befragten Tierärzt*innen unterscheiden.
Wahrnehmungen zur Wertschätzung
Die aktuelle Umfrage unter Tierhaltenden ergab, dass
- 94 % den Beruf des Tierarztes schätzen
- 91 % anerkennen, dass Veterinärmediziner*innen für unsere Gesellschaft wesentlich, oder wichtig sind[1]
- 93 % schätzen das Niveau der von ihren Tierärzten erbrachten Leistung[2]
Im Vergleich dazu waren laut der Studie aus 2024
- Nur 49 % der Tierärzt*innen der Meinung, dass Tierhaltende den veterinärmedizinischen Beruf schätzen
- Nur 75 % der Tierärzt*innen sagten, dass Tierbesitzer das Niveau der von ihnen erbrachten Versorgung schätzen[2]
„Es ist erfreulich zu sehen, dass gegenüber Tierärztinnen und Tierärzten eine hohe Wertschätzung in der ‚Going Beyond‘-Umfrage festgestellt wurde. Wir müssen weiterhin das Bewusstsein für die wesentliche Rolle der veterinärmedizinischen Fachkräfte bei der Sicherung der Tiergesundheit und der Beeinflussung der Gesellschaft durch Lebensmittelsicherheit und Kontrolle von Infektionskrankheiten erhöhen“, sagte Arcangelo Gentile, Präsident der Welt-Gesellschaft für Buiatrik. „Durch die Partnerschaft im Rahmen der „Going Beyond“-Kampagne hoffen wir, das Verständnis der Öffentlichkeit für diesen Bereich zu vertiefen und die Anerkennung zu fördern, die Veterinärmediziner*innen wirklich verdienen.“
Wahrnehmungen zur Work-Life-Balance und Stress
Unter den befragten Tierhaltern gaben 65 % an, dass Tierärzt*innen eine gute Work-Life-Balance haben.[1] Im Jahr 2024 sagten 48 % der Tierärzte, dass Tierhalter unterschätzen, dass Tierärzte ihre Work-Life-Balance opfern, um Tieren zu helfen.[2] Darüber hinaus erkannten zwar 66 % der befragten Tierbesitzerinnen an, dass Tierärztinnen ein hohes Maß an Belastbarkeit benötigen, doch war dies ein geringerer Prozentsatz im Vergleich zu der Anerkennung, die anderen, ebenso wichtigen Berufen wie Ärztinnen, Lehrern, Feuerwehrleuten und Polizeibeamten zuteilwurde.[1] Im Jahr 2024 sagten 49 % der Tierärzte, dass Tierhalter ihre Resilienz gegenüber Stress und emotionaler Erschöpfung nicht entsprechend anerkennen.[2]
„Tierärztliche Teams stehen an vorderster Front, wenn es um die Gesundheit und das Wohlbefinden von Tieren geht, doch die intensiven physischen und emotionalen Anforderungen des Berufs werden oft nicht anerkannt“, sagte Dr. Jim Berry, Präsident der World Small Animal Veterinary Association. „Die Öffentlichkeit muss mehr tun, um diesen wesentlichen Beruf zu schützen. Ebenso sollte das Engagement, sowie die langen Arbeitstage, die Tierärzt‘innen investieren, um das Wohl unserer Tiere zu gewährleisten, anerkannt werden.“
Auch Dagmar Schoder, Professorin auf der VetMedUni Wien, begrüßt die Kampagne von Boehringer Ingelheim: „Österreichische Tierärzt*innen leisten immens viel unter schwierigen Bedingungen. Eine Mehrheit von ihnen verausgabt sich, um nicht nur Haustiere, sondern auch landwirtschaftlich gehaltene Tiere, die einen Beitrag zu unserer Ernährung leisten, gesund zu halten. Die Anerkennung für diese essenzielle Rolle in unserer Gesellschaft wird ihnen jedoch viel zu oft verwehrt. Die Wertschätzung des Berufsstands ist wesentlich, denn wir brauchen in Österreich nicht nur Tierärztinnen und Tierärzte in ausreichender Zahl, sondern auch die besten von ihnen.“
„Guess Who?“-Video beleuchtet häufige Missverständnisse
Im Rahmen der „Going Beyond“-Kampagne wurde auch ein zum Nachdenken anregendes Video veröffentlicht, in dem Tierhaltende gefragt werden, auf welches Berufsbild die Beschreibung einer Reihe von Aufgaben und Merkmalen zutrifft. Sie ahnen vielleicht schon, welcher Beruf gesucht ist.
„Die Menschen lieben ihre Tierärzt*innen, und wir denken, dass Tierhalter, wenn sie wüssten, wie schwer diese es manchmal haben, sehr betroffen wären“, sagte Fowler. „Wir hoffen, dass die ‚Going Beyond‘-Kampagne dazu beiträgt, dass sich Veterinäre für ihren Einsatz und ihre Resilienz mehr wertgeschätzt fühlen. Tierhalterinnen und Tierhalter können einen großen Unterschied machen, indem sie ihren veterinärmedizinischen Teams danken, sei es persönlich, telefonisch, per E-Mail oder in den sozialen Medien – all dies hilft, dass sich Praktiker*innen motiviert, engagiert und leistungsfähig fühlen.“
Kampagne „Going Beyond“
„Going Beyond“ ist eine Kampagne, die von Boehringer Ingelheim in Zusammenarbeit mit der World Small Animal Veterinary Association, der Welt-Gesellschaft für Buiatrik, der American Association of Swine Veterinarians, VetFamily und anderen führenden Organisationen entwickelt wurde. Erstmals zum Welttag der Tierärzt*innen 2024 gestartet, zielt „Going Beyond“ darauf ab, die grenzenlose Hingabe, Resilienz und Leidenschaft von Tierärztinnen und Tierärzten hervorzuheben, die unter oft herausfordernden Umständen für Tiere sorgen. Das ultimative Ziel ist es, dass Veterinäre sich gesehen, wertgeschätzt und motiviert fühlen, weiterhin das zu tun, was sie am besten können – sich um unsere geliebten Tiere zu kümmern.
Im Rahmen der „Going Beyond“-Kamapgne wurde im Februar und März 2025 eine Umfrage des Marktforschungs-instituts Kynetec unter 1.200 Tierhalter*innen aus den USA (200), dem Vereinigten Königreich (200), Brasilien (200), China (200), Frankreich (200) und Deutschland (200) durchgeführt. Die Gruppe der Befragten umfasste Personen, die einen Hund (71 %), eine Katze (60 %), ein Pferd (2 %), Nutztiere (2 %) und/oder ein anderes Tier (20 %) besaßen.[1]
Kynetec
Kynetec ist ein globaler Anbieter von Daten, Analysen und Erkenntnissen in den Bereichen Landwirtschaft, Tiergesundheit und Ernährung. Wir befähigen Agrarunternehmen und Tiergesundheits- und Ernährungsunternehmen, datengesteuerte Entscheidungen zu treffen, von der Strategie bis zur Ausführung, durch vorausschauende Analysen und fortschrittliche Erkenntnisse. Was uns auszeichnet, ist unser direkter Zugang zu den Märkten, die wir bedienen – Landwirte, Tierärzte, Tierhalter und Agrarexperten – und unser tiefes Verständnis der komplexen Dynamiken, die diese Märkte prägen. Wir führen regelmäßig Daten- und Analyseprojekte in allen wichtigen Agrar- und Tiergesundheits-/Ernährungsmärkten in mehr als 80 Ländern durch, um die Erkenntnisse zu liefern, die unsere Kunden in die Lage versetzen, gewinnbringende Strategien und Marken aufzubauen.
Kynetec war in dieser Kampagne u. a. für die empirische Forschung, Co-Design sowie die Durchführung von Umfragen und die Analyse verantwortlich.
Boehringer Ingelheim – Tiergesundheit
Boehringer Ingelheim Tiergesundheit arbeitet an Innovationen für die Prävention und Behandlung von Tierkrankheiten. Für Tierärzte, Tierhalter, Landwirte und Regierungen bietet das Unternehmen ein umfangreiches und innovatives Portfolio an Impfstoffen, Antiparasitika und Therapeutika für Haustiere, Pferde und Nutztiere an. Als führendes Unternehmen in der Tiergesundheit ist Boehringer Ingelheim davon überzeugt, dass die Gesundheit von Mensch und Tier eng miteinander verbunden ist und strebt danach, einen positiven Beitrag für Mensch, Tier und Gesellschaft zu leisten. Weitere Informationen finden Sie hier.
Über Boehringer Ingelheim RCV
Das Boehringer Ingelheim Regional Center Vienna (RCV) steuert das Geschäft mit Human- und Tiergesundheitsprodukten in 33 Ländern. Neben Österreich sind dies vor allem Länder in Mittel- und Osteuropa sowie Zentralasien.
Darüber hinaus wird von Wien aus die klinische Forschung in der gesamten Region koordiniert. Wien ist zentraler Standort für die Krebsforschung sowie für die biopharmazeutische Forschung und Produktion.
2024 erzielte das Boehringer Ingelheim RCV Gesamterlöse von 2,16 Mrd. Euro. In der Region waren 4.940 Mitarbeiter*innen beschäftigt, davon 3.451 in Österreich.
Medizinethikerin Buyx im Interview
Würden Sie sich einen Chip von Elon Musk ins Gehirn implantieren lassen, Frau Buyx? „Never ever!“
Das Leben ist voller ethischer Fragen. Alena Buyx beschäftigt sich mit den Antworten. Im RND-Interview erzählt die Medizinethikerin, wie sie Pränataldiagnostik und eine aktive Sterbehilfe bewertet – und wie sie zum Hype um Longevity steht.
Gut gelaunt kommt Alena Buyx mittags an einem schönen Frühlingstag zum Interview in einem angesagten Restaurant in Berlin Prenzlauer-Berg. Sie hatte den Treffpunkt vorgeschlagen. Sie bestellt einen Kaffee und einen frischgepressten Orangensaft. Fast eine Stunde lang spricht sie konzentriert und druckreif über das Leben und den Tod von der Befruchtung der Eizelle im Labor bis zum Sterben auf der Intensivstation. Nach einer Stunde steigt sie ins Taxi zum nächsten Termin. Auch knapp ein Jahr nachdem sie das Amt als Vorsitzende des Deutschen Ethikrates aufgegeben hat, ist die Professorin für Ethik der Medizin und Gesundheitstechnologien eine vielbeschäftigte Frau mit großem Sendungsbewusstsein.
Frau Buyx, wir wissen noch nicht, wer es wird, aber was muss die neue Gesundheitsministerin oder der neue Gesundheitsminister jetzt sofort anpacken?
Da habe ich sehr klare Empfehlungen. Das Gesundheitswesen muss gegenüber dem Fachkräftemangel, dem demografischen Wandel – wir leben in einer vergleichsweise alten Gesellschaft – und gegenüber Krisen widerstandsfähiger gemacht werden.
Was sollte man tun, wenn man gesund alt werden möchte?
Ich zitiere mal ein paar Klassiker: 1. Nicht rauchen, 2. Wenig Alkohol trinken, 3. Gute und pflanzenreiche Ernährung, 4. Viel Bewegung, 5. Ausreichend Schlaf, 6. Soziale Beziehungen pflegen und 7. Stress reduzieren. Wer sich daran hält, kann sich laut Studien viele zusätzliche gesunde Jahre verschaffen…. .